Breathing Rivers Festival
FOTO: © Tirana Luisa Saraiva © Diana Tinoco
Festival

Breathing Rivers Festival

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Das sagt das Festival:

Ein choreografisches Sommerfestival zur Verbundenheit des Lebendigen mit Amanda Piña, Lina Gómez und Luísa Saraiva

Das an der Spree gelegene Radialsystem war ursprünglich eines der ersten Pumpwerke Berlins und leitete im späten 19. Jahrhundert die Abwässer aus der rasant wachsenden Stadt. Im Rahmen des Sommerfestivals „Breathing Rivers“ untersucht das heutige Radialsystem vom 20.-23. Juli 2023 unsere Beziehung zu Leben und Wasser mit Arbeiten der Choreografinnen Amanda Piña, Lina Gómez und Luísa Saraiva.

Das Festival „Breathing Rivers“ öffnet Erfahrungsräume, in denen wir uns gemeinsam an eine Verbundenheit von allem Lebendigen erinnern, die durch das Denken und Handeln der europäischen Moderne Brüche erfahren hat. Brüche zwischen Mensch und Natur, Körper und Geist, oder auch trennende Kategorisierungen wie Gender und Race – Brüche, vor deren Hintergrund Gewalt und Ausbeutung gerechtfertigt werden. Die Rückbesinnung auf das untrennbare Eingebundensein der Menschen in einen größeren Zusammenhang beginnt hier mit dem Körper als Ort der Erfahrung. Anstelle der Idee eines allgemeingültigen Wissens schlägt „Breathing Rivers“ eine Vielheit von Möglichkeiten der Wissensproduktion vor, die mit und aus der Realität unterschiedlich situierter Körper entsteht.

Das Festival knüpft in unterschiedlichen Formaten an die Langzeitrecherche der Künstlerin und Choreografin Amanda Piña an, die sich in ihren Arbeiten mit dem Verlust der kulturellen und biologischen Vielfalt unseres Planeten auseinandersetzt. Im Mittelpunkt ihrer Auseinandersetzung stehen Berührungspunkte zwischen Kunst, indigenem Wissen, Aktivismus und wissenschaftlicher Forschung. Im Kontext indigener Wissenspraxen des amerikanischen Doppelkontinents widmet sie sich der Frage wie das Verhältnis von Mensch und Natur als ein gleichwertige Beziehung von Körpern erlebt werden kann – jenseits eines modernen, extraktivistischen Denkens, das den Menschen losgelöst von seiner Umwelt betrachtet. An diesem Wochenende zeigt das Radialsystem ihre Performance „Frontera / Procesión – Un Ritual de Agua“ sowie die Videoinstallation „Agua es Futuro!“.

Außerdem kommt die neue Arbeit der Choreografin Lina Gómez zur Uraufführung: „Vagarosas“ ist inspiriert von der Bergwelt als Metapher für Kraft und Bewegung sowie für die Fähigkeit, durch Ausdauer und Entschlossenheit Veränderungen zu erreichen. In der Deutschlandpremiere der immersiven Klangchoreografie „Tirana“ untersucht Luísa Saraiva die Körperlichkeit des Singens und die Grenzen der weiblichen Stimme. Als Inspirationsquelle dienen portugiesische Volkslieder und ein polyphones, ausschließlich von Frauen gesungenes Repertoire, das Themen wie Frauenarbeit, Mutterschaft und Gewalt behandelt. Ergänzt wird das Festivalprogramm durch die von Amanda Piña kuratierte Gesprächsreihe „The River Talks“, die Expert*innen mit wissenschaftlichem, künstlerischem, lokalem und indigenem Wissen versammelt. Die dritte und letzte Ausgabe von „The River Talks“ findet als eineinhalbstündige Bootsfahrt statt, die am Steg des Radialsystems ab- und wieder anlegt.

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