Büdchen am Westerberg

Das sagt die Location:

Das Büdchen – Geschichte und Wandel

Das Gebäude des Büdchens entstand während des Zweiten Weltkriegs. Auf dem Westerberg befanden sich Flak-Stellungen, und das heutige Büdchen diente damals den Soldaten als Lagerraum, das sogenannte „Magazin“. Nach dem Krieg wurden die Flak-Stellungen abgebaut, und das Gebiet wurde in Kleingärten umgewandelt. Das Magazin wurde schließlich zum Vereinsheim der Kleingärtner.

Mit der Zeit entwickelte sich das Büdchen zu einem Geheimtipp für die Anwohner. Die Öffnungszeiten orientierten sich am Gartenjahr: Es öffnete im Frühjahr, wenn die Gärten bestellt wurden, und schloss im Spätherbst, wenn die Gärten winterfest gemacht waren.

In den 1990er Jahren gab der Kleingärtnerverein die Gaststätte ab, und die damalige Vereinswirtin beantragte eine Konzession für eine öffentliche Gaststätte. Seit 2001 leiten wir nun das Büdchen. Von Beginn an lag unser Fokus auf dem Biergarten, doch nach einem Testlauf entschieden wir, das Büdchen auch winterfest zu machen. Es wurde eine Heizung installiert, die Toiletten saniert und die Fenster erneuert. Seitdem haben wir fast das ganze Jahr über geöffnet – lediglich für zwei bis drei Wochen im Januar machen wir Betriebsferien.

Das Büdchen – Mehr als eine Gaststätte

Das Büdchen ist schwer in wenigen Worten zu beschreiben. Es ist – je nach Jahreszeit – ein Ort mit vielen Facetten:

Büdchen „Klassische Kneipe“
Trotz der Veränderungen in der Gastroszene gibt es sie noch: die klassischen Kneipengänger. Männer und Frauen, junge und ältere Gäste, die ohne speziellen Anlass ins Büdchen kommen. Sie begrüßen sich freundlich, suchen sich einen Platz an der Theke oder am Tisch und genießen ein Feierabendbier oder Wasser. Hier findet die ursprüngliche Form der Kneipe statt: Kommunikation! Akademiker sitzen neben Arbeitern, Studierende neben Rentnern – der gesellschaftliche Status bleibt draußen. Man redet über Alltägliches oder Weltbewegendes, spielt Karten oder knüpft Freundschaften. Und manchmal fliegen auch die Fetzen, aber immer im Rahmen – dafür sorgt die erfahrene Thekenmannschaft.

Das Kneipenerlebnis ist durch nichts zu ersetzen. Während man sich für 8,88 € eine Kiste Bier im Supermarkt holen und vor dem Fernseher trinken kann, bietet die Kneipe etwas, das man zu Hause nicht bekommt: die besondere Mischung aus Bekannten, Fremden und unerwarteten Begegnungen.

Büdchen „Biergarten“
Das wohl bekannteste Gesicht des Büdchens zeigt sich im Sommer: der Biergarten. Bei schönem Wetter im Grünen unter Bäumen sitzen, Getränke und Essen vom Grill genießen – das Gefühl von Feierabend oder Wochenende stellt sich ganz von selbst ein.

Hier muss nicht reserviert werden, es findet sich immer ein Platz. Gäste können sogar ihre eigene Brotzeit mitbringen, wie in Bayern. Am Grill gibt es eine Auswahl an Würstchen, Fleisch und hausgemachten Salaten. Für Gruppen bieten wir besondere Grillspecials, und an der Theke können kostenlos Boulekugeln für die angrenzende Bahn ausgeliehen werden.

Büdchen „Live“
Ein echtes Markenzeichen des Büdchens ist die Livemusik. Zwischen Mai und September, in Zusammenarbeit mit dem Osnabrücker Plattenlabel „Timezone“, bieten wir jeden Mittwoch „Live im Grünen“ – handgemachte Musik, keine Covers, und immer in gemütlicher Lautstärke. Der Eintritt ist frei. Einmal im Jahr findet außerdem das größere „Büdchenfest“ Ende Juli statt, bei dem es auch mal etwas lauter und voller werden kann, aber die familiäre Atmosphäre bleibt erhalten.

Büdchen „Sport“
Das Büdchen bietet auch sportliche Events an. Im Winter sind das traditionsreiche Knobelturniere oder Doppelkopf- und Skatabende. Besonders das Wikingerschach-Turnier Anfang Oktober ist ein Highlight. Teams treten gegeneinander an, werfen Holzklötze über die Wiese, essen, trinken und haben Spaß – ganz ungezwungen. Auch beim Public Viewing zur Weltmeisterschaft versammeln sich Fußballbegeisterte im Grünen.

Fazit
Das Büdchen ist mehr als nur eine Gaststätte – es ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Entspannung. Egal, ob bei einem Bier nach Feierabend, Livemusik im Sommer oder einem sportlichen Wettkampf – hier findet jeder seinen Platz.