Mit der Gründung der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft im Jahr 1998 wuchs der Wunsch nach einem Ort, der dem großen Maler und bedeutendsten Sohn der Stadt Greifswald gewidmet ist, immer stärker. Es war naheliegend, das Erbe dieses wichtigen Künstlers genau an dem Ort zu bewahren, an dem er 1774 geboren wurde und seine Kindheit verbrachte. Das Anwesen, das Friedrichs Vater 1765 erwarb und das bis in die 1970er Jahre im Besitz der Familie Friedrich und ihrer Nachfahren blieb, hat sich in wesentlichen Teilen erhalten und eignet sich hervorragend als Ausstellungs- und Dokumentationsort für Caspar David Friedrichs Leben und Werk.
Bereits im Frühjahr 1989 starteten bildende Künstler und Mitglieder der Altstadtinitiative Greifswald eine Kampagne, um das vom Verfall bedrohte Werkstattgebäude der Seifensiederei im sogenannten Friedrich-Quartier zu retten.
Der politische Umbruch 1989 ermöglichte schließlich die Sanierung des Werkstattgebäudes in den Jahren 1991 bis 1994 durch die Hansestadt Greifswald, finanziert mit Mitteln des Bundes und der Stiftung Kulturfonds. Zunächst zogen die kommerzielle Neue Greifengalerie und bildende Künstler*innen ein, die die oberen Etagen als Ateliers nutzten.
Seit 2004 befindet sich im Hinterhaus des Gebäudeensembles Lange Straße 57 das Caspar-David-Friedrich-Zentrum mit der historischen Seifensiederei der Familie Friedrich. Damit wurde ein erster Teil von Friedrichs Geburtsort für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Ausbau wurde durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie die Stiftung der Sparkasse Vorpommern finanziert.
2006 entwickelte die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft ein Konzept zur Erweiterung des Friedrich-Zentrums und präsentierte einen architektonischen Entwurf für den Ausbau des Vorderhauses Lange Straße 57. Mit der Entscheidung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, dieses Vorhaben 2010 im Rahmen des Konjunkturpakets II zu fördern, konnte das Projekt in Angriff genommen werden.
Von Mai 2010 bis Januar 2011 wurde das Vorderhaus von der Universitäts- und Hansestadt Greifswald als Eigentümerin mit Fördermitteln des Landes und einem Eigenanteil saniert. Am 2. Februar 2011 wurde das restaurierte Gebäude der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft übergeben, die es innerhalb von vier Monaten mit einer Ausstellung ausstattete und mit der bereits bestehenden Präsentation im Werkstattgebäude verband.
Die Innen- und Museumsausstattung wurde durch Eigenmittel der Gesellschaft sowie durch Fördergelder der Universitäts- und Hansestadt Greifswald und des Landes Mecklenburg-Vorpommern finanziert. Zudem trugen betriebliche und private Spenden sowie Sachspenden von Mitgliedern der Gesellschaft zur Realisierung bei. Dadurch konnte auf nun fast 500 qm eine erweiterte Ausstellung über Friedrichs Leben und Werk entstehen.
Das erweiterte Caspar-David-Friedrich-Zentrum wurde am 28. und 29. Mai 2011 feierlich eröffnet.
Die Organisation und der Betrieb des Friedrich-Zentrums liegen in der Verantwortung der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft e. V., unterstützt von der Universitäts- und Hansestadt Greifswald.