Derb-metallenen und geheimnisvoll-erhaben ragt sein Eingang aus den verwinkelten, mit Street Art und Graffiti patinierten Fassaden empor; er lauert im 2. Hinterhof des tapferen, unberührten Kulturhauses Haus Schwarzenberg auf der Rosenthaler Straße 39 und pulsiert als ein Herzstück authentischen und unberührten Berliner Undergrounds: der Künstlerclub Eschschloraque Rümschrümp!
Hier rumort ein schummrig-lebhafter Mikrokosmos mit einer unverfälschten Mischung aus Kreativität, Inspiration, Geschehnissen und Begegnungen – mitreißend ungezwungen ist die Dynamik, die durch das charismatische Innere wabert, Vielfalt ihre Energie: Ob Kaffeekaschemme täglich ab 14 Uhr oder Cocktailbar bis in die Morgenstunden, finden hier ausgesuchte Live-Konzerte, Performances, DJ-Nächte und Partys statt, bei denen ein gemischtes Publikum zusammenkommt: ansässige Künstler/-innen, solche der Berliner und der internationalen Kreativszene, Alternative, Kunstbegeisterte, Entdeckungsfreudige, Alt- und Neu-Berliner/-innen. Das Eschschloraque ist ein Refugium freier (Lebens-)Kunst und alternativer Clubkultur, wo entsprechend der bewegten Vielfalt alles möglich ist: Oft explodiert die Party ganz unerwartet, zum Sonnenaufgang stolpert die eine oder der andere nach durchtanzter Nacht in den Hof, versackt bei entspannten Bar-Abenden im Sofa oder bleibt in angenehm seltsame Gespräche verwickelt bei Electro-Sounds oder kratziger Bar-Musik an der Theke kleben.
Seit 1995 geht diese Anziehungskraft vom Eschschloraque aus – dem Künstlerclub mit Kultstatus, über dessen Halbdunkel und Cocktailgarten die Monster und Kreaturen der Berliner Künstlergruppe Dead Chickens wachen. Eine phantastisch skurrile Welt aus avantgardistischer Metallkunst entspinnt sich zu einem gemütlichen Begegnungs- und Veranstaltungsort, der das Spielerische bewahrt: z. B. im musikalischen Spektrum von elektronisch über experimentell bis hin zu Punk, Rock und bisweilen orientalischer Musik. Oder in einem irgendwie nostalgisch-vibrierenden Esprit der 90er Jahre im Hier und Jetzt authentischen Berliner Undergrounds. Sich hier einfach treiben zu lassen, ist die Freiheit zum ‚Rümschrümpen‘ – Eschschloraque der eigensinnige, einmal eingeprägte und nicht mehr vergessene Name für den Ort, in dessen Sog man immer wieder abtauchen möchte.
Text: Vera Fischer
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