Hier zählt Genuss und Qualität
Als uns die Frage erreichte, ob wir denn schon die neueste Rösterei Dortmunds kennen und ihren spitzen Espresso probiert hätten, machten wir uns gleich auf den Weg. Zwischen Körne und Wambel, unweit vom Borsigplatz liegt das KaffeeLoft. Die Rösterei öffnete erst Ende März 2018 ihre Türen und wir sind hellauf begeistert. Die Kaffee- und Espresso-Röstungen sind allesamt harmonisch und rund wie der Nougat-Wahnsinn oder wohlig ausbalanciert wie das Nuss-Spektakel. Die KaffeeLoft-Röstungen sind säurearm und auch mit fruchtigen Nuancen versehen. Daniel und Steffi verarbeiten die Kaffeebohnen aus Honduras, El Salvador oder Äthiopien direkt vor Ort. Hier wird geröstet, optimiert, verpackt und verkauft. Ein klassisches Café ist das Loft tatsächlich aber nicht. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verkauf ihrer Genuss-Bohnen, vor Ort und online. Selbstverständlich kannst Du vorbei kommen, die verschiedenen Sorten probieren, bei Bedarf das passende Equipment erwerben, Dir Zeit nehmen und Dich ausgiebig beraten lassen. Daniel ist von der SCA (das ist der Dachverband für Spezialitätenkaffee) ausgebildeter und verifizierter "Barista Professional" und philosophiert mit Dir, wenn Du magst, über Robusta und Arabica, vermittelt Dir Tipps und Tricks oder kredenzt Dir einfach einen wunderbar cremigen Cappuccino.
Angefangen hat alles mit der Neugier, wie aus der Kaffeebohne bester Geschmack herausgearbeitet wird. Diese Neugier packte Daniel vor einigen Jahren, als er noch mitten im Jurastudium steckte. Und aus Neugier wurde Tüftelei. Dabei ging der angehende Jurist ganz akademisch-theoretisch vor, durchforstete Literatur, nutzte verschiedene Quellen aus dem Internet, spielte mit Mahlgrad und Wassertemperatur und notierte alle Ergebnisse fein säuberlich. Er besuchte Workshops und probierte sich als Röster auch daheim - ganz nach dem Motto „Übung macht den Meister.“ Irgendwann stellte Daniel sich die Frage, ob diese Leidenschaft für das Produkt Kaffee und das Handwerk der Rösterei nicht weitaus größer ist, als die für die Juristerei. Nach dem ersten Staatsexamen, mit dem Diplom in der Tasche, fiel schließlich der Entschluss. Kaffee: ja. Anwalt: nein.
Dieser Entschluss liegt nun rund ein Jahr zurück. Seitdem arbeiten Daniel und seine Frau Steffi an der Verwirklichung ihrer eigenen Dortmunder Kaffeerösterei. „Ein Abenteuer“, wie sie selbst berichten, das ihnen auch die ein oder andere kalte Dusche verpasst hat, aber sie auch in der Realisierung ihres Traums bestärkt hat. Bis hierhin haben sie viel Schweiß und Arbeit , aber vor allem Herzblut in das Projekt gesteckt und das spürst Du bei jedem Besuch. Das Loft ist geschmackvoll eingerichtet: urban, minimalistisch und bei jeder Beratung vermitteln sie unaufdringlich ihre Begeisterung für Kaffee. Wir haben uns hier pudelwohl gefühlt und freuen uns schon auf unsere nächste Verkostung.