28.03. – 18.04.2025
There is a crack in everything, that’s how the light gets in.
(Leonard Cohen)
Die 32. Ausgabe der Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik steht unter dem Zeichen dramatischer globaler Umbrüche und aktuell stark gefährdeter Produktionsbedingungen für die Kunst. Seit seiner Gründung hat sich das Festival als international bedeutende Plattform für aktuelle Entwicklungen der Neuen Musik, spannende Experimente und überraschend interdisziplinäre Konstellationen etabliert. Die 32. Festivalausgabe nimmt nicht weniger als die Zukunft der Kunst und bedeutsame Entwicklungslinien der Vergangenheit in den Blick. Beleuchtet und erhellt werden ausgewählte Projekte, Ensembles und Künstler*innen, die gerade jetzt die Kraft des gemeinsamen Hörens, aber auch die Fragilität künstlerischer Prozesse, wieder stärker ins Bewusstsein rücken.
Eröffnet wird das Festival von Ensemble Modern mit einer immersiven Konzert-Archiv-Installation der jungen Komponistin Anda Kryeziu (28.03.). Mit dem Landesjugendensemble Neueste Musik Sachsen wird ein wichtiges Projekt der nächsten Generation und in Kooperation mit dem Berlin Prize for Young Artists sowie dem Konzerthaus Berlin die junge Saxophonistin und Performerin Aina Font vorgestellt (30.03.). Die Elbland Philharmonie Sachsen wird neben einer Uraufführung des 1944 in Dresden geborenen Komponisten Wilfried Krätzschmar ein Cellokonzert der 1987 in Teheran geborenen und heute in New York lebenden Komponistin Aida Shirazi aufführen (11.04.). In Kooperation mit der Semperoper Dresden wird Musik der 2023 verstorbenen Komponistin Kaija Saariaho zu hören sein.
Elaine Mitchener setzt sich als Schwarze britische Staatsbürgerin der ersten Generation in einer Konzertperformance mit dem Vermächtnis von Julius Eastman auseinander, dem lange vergessenen aber vielleicht radikalsten und spannendsten Vertreter der Minimal Music (08.04.). Weitere außergewöhnliche Erlebnisse versprechen das Gastspiel des Trickster Orchestra mit neuen Kompositionen u.a. von George Lewis und Cymin Samawatie (04.04.). Im ZENTRALWERK treffen beim Konzert „Isles & Rivers“ alte Musikinstrumente auf Elektronik und europäische Barockmusik auf neue Kompositionen von Sokratis Sinopoulos, Keyvan und Bijan Chemirani und Yannis Kyriakides (15.04.).
Zum Abschluss des Festivals widmet das 1976 in Paris gegründete Ensemble intercontemporain dem Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez zum 100. Geburtstag ein ganz besonderes Konzert (17.04.), während Ensemble Musikfabrik in einem hypnotisierenden Film-Projekt mit Musik von Rebecca Saunders und Steve Reich die Bildwelten des international bedeutenden Malers Gerhard Richter in seiner Heimatstadt Dresden neu erlebbar werden lässt (18.04.).
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