Simone Nieweg – Pflanzungen, Schuppen, Ackerland. \u0026 August Kotzsch – Natur, Landschaft, Genre.
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Simone Nieweg – Pflanzungen, Schuppen, Ackerland. & August Kotzsch – Natur, Landschaft, Genre.

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Drei parallele Ausstellungen werden ab September in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur zu sehen sein. Die Photographien von Simone Nieweg und August Kotzsch zeigen landschaftliche Areale und die darin entdeckten Gestaltungen und Kleinode der Natur. Eine spannende Begegnung zwischen zeitgenössischer und historischer Photographie. Von Sora Park, August-Sander-Preisträgerin 2022, werden aktuelle Porträts und Stillleben präsentiert.

Für Simone Nieweg (*1962), Meisterschülerin von Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf, ist der Blick in die Natur und die vom Menschen nutzbar gemachten Bereiche bereits in den 1980er-Jahren der Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Schon damals standen drängende Fragen nach dem Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen im Hintergrund. Mit ihren Farbphotographien, die sie im Rheinland, in mehreren Regionen Deutschlands und in Frankreich mit der Großbildkamera aufnimmt, macht sie auf die oft übersehenen Randgebiete unserer Ortschaften und Industriegebiete aufmerksam und zeigt, welche Ästhetik entsteht, wenn diese noch unverplanten Stellen begrenzt, meist in Eigeninitiative gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzt werden. Die Künstlerin hält fest, was dem Land Struktur und Kontinuität verleiht: alternative Kleingärten, Grabeland, Wiesenstücke, in Wildwuchs übergehende Felder, Gemüsebeete, gepflügte Acker im Winter oder blühende Obstbäume als Vorboten des Frühlings. Auch mit einfachen Mitteln errichtete Bauten, seien es Schuppen oder Kompostgestelle, sind als typische Elemente ihrer Landschaften zu entdecken.

Zur Ausstellung erscheint eine gleichnamige Publikation im Schirmer / Mosel Verlag.

August Kotzsch (1836–1910) gehört zu den frühen Meistern der deutschen Photographie und bietet ein historisches Pendant zu Simone Nieweg. Er nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Natur seiner Heimatregion Loschwitz bei Dresden. Landschaftsausschnitte, Gartenwinkel, Stillleben, die Früchte der eigenen Ernte, aber auch Häuser und Höfe wurden zu seinen Motiven. Kleinode, die mit viel Liebe zum Detail ein realistisches wie romantisches Bild seiner Umgebung zeichnen. Zur Herstellung seiner Photographien bediente sich der Autodidakt und Winzerssohn Kotzsch eines komplizierten Verfahrens. Seine Negative fertigte er im Kollodium-Nassplattenverfahren an, seine Abzüge auf Albuminpapier. Insofern zeichnen sich seine Ansichten durch reizvoll changierende Sepiatöne aus.

Die Leihgaben stammen aus dem Nachlass von August Kotzsch in Zusammenarbeit mit KICKEN BERLIN. Hinzu kommen Exponate aus der hauseigenen Sammlung.

Für die Serie „Bei mir, bei Dir“ hat Sora Park (*1991 Gimpo, Südkorea) 2022 den dritten August-Sander-Preis erhalten. Über eine repräsentative Auswahl aus der prämierten Serie hinaus sind in der Ausstellung photographische Stillleben zu sehen: Profane Gegenstände und Materialien, die die Künstlerin als phantasievolle Objekte hervorzubringen weiß.

„Bei mir, bei Dir“ zeigt junge Frauen und Männer aus dem studentischen und privaten Umfeld von Sora Park, die seit 2017 an der Universität Folkwang in Essen studiert. Entstanden sind überwiegend Einzelporträts, aufgenommen entweder in ihrer eigenen Wohnung oder in der der Dargestellten. Mit ihrer analogen Großbildkamera macht sie stets nur eine Belichtung, was die Intensität der ausgewogen komponierten Bildwerke noch einmal verstärkt. In der Serie führt Sora Park eine junge Generation des künstlerisch-kreativen Milieus wie eine entscheidende Lebensphase der Identitätsfindung vor Augen.

Im November findet ein Ausstellungswechsel statt. Auf die Präsentation von Sora Park werden mit der Schau „Das Becherhaus in Mudersbach“ Photographien von Laurenz Berges folgen.

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