KLASSIKER DES AFRIKANISCHEN KINOS VON DJIBRIL DIOP MAMBÉTY
LA PETITE VENDEUSE DU SOLEIL (DIE KLEINE VERKÄUFERIN DER SONNE)
Regie: Djibril Diop Mambéty; Senegal/Schweiz/Frankreich 1999; OF wolof m. dt. UT; DCP; 45 min.
LE FRANC (DAS LOS)
Regie: Djibril Diop Mambéty; Senegal/Schweiz/Frankreich 1994; OF wolof m. dt. UT; digital; 45 min.
Sili, ein 12-jähriges, stark gehbehindertes Mädchen, ist mit seinen zwei Krücken auf dem Weg in die Hauptstadt Dakar, um etwas Geld für den Unterhalt seiner Familie zu verdienen. Auf dem Markt hält sich Sili in der Nähe der Jungen auf, die Zeitungen verkaufen, und nimmt sich vor, das ab sofort auch zu tun. Was für Männer gilt, soll auch für Frauen gelten, denkt sie. Dank ihrer Beharrlichkeit erhält sie die Chance, 13 verbliebene Exemplare der Tageszeitung Le Soleil zu verkaufen.
LA PETITE VENDEUSE DU SOLEIL ist ein Plädoyer für Mut und Selbstbehauptung. Marigo ist Musiker, hat kein Geld, und da er seit sechs Monaten seine Miete nicht mehr bezahlen konnte, wurde auch noch sein Instrument, die Congoma, von seiner Vermieterin konfisziert. Von dieser Art Notlagen profitiert gemeinhin die Staatslotterie, doch diesmal zieht Marigo das große Los und es beginnt eine Odysee, bei der er mit einer sympathischen Umständlichkeit die Widrigkeiten augenscheinlicher Selbstverständlichkeiten löst. Die Essenz des Films LE FRANC konzentriert sich jedoch nicht auf die Handlung, sondern findet sich in einer Ansammlung von Bildern, in denen Mambéty mit einer beiläufigen Symbolik die Misere des modernen Afrika inszeniert.