FOTO: © Michael Adams (Foto zeigt Regina Ray)

Kunstkiosk #6: Lina Atfah & Regina Ray

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Kunstkiosk #6:

Lina Atfah & Regina Ray

Elona Caffee, Stoffeler Str. 3, Düsseldorf

Eintritt frei

Am 16. Mai 2024 startet der „Kunstkiosk“ in seine mittlerweile dritte Saison. „Wir freuen uns, dass es nach sechs Monaten Pause weitergeht und dass wir nach wie vor auf die Unterstützung unserer Förderpartner bauen können“, sagt Kuratorin Vera Vorneweg, die die Lesereihe im Jahr 2022 ins Leben gerufen hat. Seitdem lädt Vorneweg, selbst Künstlerin und Schriftstellerin, regelmäßig Autor:innen der Visuellen Poesie nach Düsseldorf-Oberbilk ein. Für die mittlerweile sechste Ausgabe des „Kunstkiosk“ hat sie Lina Atfah und Regina Ray ausgewählt. Letztere ist in der Landeshauptstadt keine Unbekannte, zumal sie seit den späten 1980er Jahren in Düsseldorf lebt und arbeitet. Seitdem veröffentlichte Ray Lyrik, Erzählungen sowie einen Roman. Darüber hinaus arbeitet sie journalistisch. Für den Hörfunk (D’Radio, D’funk, WDR, BR, SWR) entstanden zahlreiche Kulturfeatures, viele davon mit einem Bezug zu Indien. Im Rahmen des „Kunstkiosk“ wird Regina Ray aus ihrem 1998 erschienenen Band „Körpertexte“ (Melina Verlag) vortragen. „Die konzeptionelle Idee der Körpertexte geht von der Erfahrung aus, dass der eigene Körper, wenn auch nur für einen kurzen Moment, auch der Körper der Welt sein könnte“, erklärt Vera Vorneweg. „Aus dieser Idee heraus entwickelt Regina Ray sinnliche Texte, in denen sie einzelne Teile des Körpers beziehungsweise der Welt zum Sprechen bringt.“

 

Ray zur Seite gestellt hat Vera Vorneweg Lina Atfah. Geboren 1989 in Syrien, studierte Atfah arabische Literatur in Damaskus. 2014 musste sie ihr Heimatland aus politischen Gründen verlassen, seitdem wohnt sie in Herne. Ab 2016 erschienen Beiträge von Atfah in diversen Anthologien. Darüber hinaus hat sie zwei Gedichtbände veröffentlicht, die ihre Poesie in arabischer und deutscher Sprache enthalten. 2019 erschien “Das Buch von der fehlenden Ankunft”, 2022 folgte “Grabtuch aus Schmetterlingen” (beide Pendragon Verlag). Für den zweiten Band wurde Atfah mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. „Mir gefällt an Lina Atfahs Poesie, dass sie in ihren Gedichten die Zerrissenheit ihrer Heimat Syriens thematisiert und auf diese Weise der Flucht, Vertreibung und dem Verbrechen eine Stimme verleiht“, so Vera Vorneweg. Im Rahmen des „Kunstkiosk“ wird Atfah ihre Texte in arabischer Sprache vortragen. Übersetzer Osman Yousufi, der die Gedichte für beide Bücher ins Deutsche übertragen hat, liest die deutschen Versionen.

 

Der Idee, die Texte in der Muttersprache der jeweiligen Verfassenden vortragen zu lassen, bleibt der „Kunstkiosk“ damit treu, zumal sie sich bei den drei Lesungen im vergangenen Jahr bewährt hat. „Es ist sehr reizvoll, die Gedichte in einer Sprache zu hören, die man nicht versteht“, findet Kuratorin Vera Vorneweg. „Außerdem erfährt das Publikum dadurch, dass die Übersetzenden auch vor Ort sind, viel Wissenswertes über die Zusammenarbeit zwischen Autor:in und Übersetzer:in.“ Die Gespräche mit den Autor:innen und dem Publikum moderiert auch in 2024 Judy Müller-Goldenstedt, die bereits von Beginn an Teil des „Kunstkiosk“-Teams ist.

 

Der Veranstaltungsort ist hingegen ab sofort ein neuer. Nachdem das Skotti’s auf der Markenstraße Ende 2023 geschlossen hat, hat Vorneweg mit dem Elona Caffee eine neue Räumlichkeit gefunden. „Ich freue mich sehr, dass der ‚Kunstkiosk‘ in Oberbilk bleibt“, sagt die Organisatorin der Lesungen. Der multikulturell geprägte Stadtteil hinter dem Düsseldorfer Hauptbahnhof passe gut zum Konzept ihrer Lesereihe, die eine möglichst diverse Besucherschaft ansprechen möchte.

 

Wer in der Vergangenheit eine Ausgabe des „Kunstkiosk“ verpasst hat, findet auf der Webseite www.vorneweg.com übrigens sämtliche Veranstaltungen aus den Jahren 2022 und 2023 dokumentiert. Ab 2024 werden auf der Seite auch Audiomitschnitte der Lesungen eingestellt, sodass die Veranstaltungen nachhörbar sind.

 

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