Na, hat sich Besuch angekündigt und ihr schiebt ein bisschen Panik, was ihr die nächsten 24, 48 oder sogar 72 Stunden nun mit Eltern, Studienfreund:innen, Oma, Patenkind oder Schwiegereltern unternehmen sollt? Kennen wir. Aber don't panic – ihr habt ja uns. Je nach dem, wie lange es sich die Liebsten auf eurer Couch bequem machen, haben wir unsere München-Tour in 24, 48 und 72 Stunden eingeteilt.

Erster Tag in München

Der erste Tag in München wird am besten klassisch am Marienplatz gestartet. Auch wenn die Münchner:innen diesen Ort selbst meiden, ist das Rathaus nicht umsonst ein Wahrzeichen der Stadt und eine gute Foto-Option. Den Touristen-Hotspot schlechthin solltet ihr jedoch so früh wie möglich abhaken – das tägliche Glockenspiel um 11 und 12 Uhr (im Winter auch um 17 Uhr) erwähnt ihr vor den Gäst:innen am besten einfach nicht, so spannend ist es auch wieder nicht. Unsere Empfehlung also: Am besten werft ihr bereits vor dem Frühstück einen Blick auf das Rathaus und den Marienplatz, bevor die üblichen Menschenmassen auftauchen.

© Julia Wittmann

Danach ist es Zeit für die erste Stärkung. Der Viktualienmarkt ist direkt um die Ecke und bietet eine große Auswahl an verschiedenen Ständen. Unsere Lieblingsstände verraten wir euch beispielsweise hier. Falls euch der Sinn nach Kaffee-Spezialitäten, Florentinern oder Franzbrötchen steht, führt euren Besuch zum sweet spot Kaffee in der Heiliggeisststraße.

Frisch gestärkt könnte anschließend der Aufstieg des Alten Peters auf eurem Programm stehen. Von dort oben habt ihr einen super Überblick über die Altstadt – und das für nur fünf Euro pro Person. Schüler:innen kommen sogar für nur 2 Euro hoch. Und wer jetzt rummosert, dass fünf Euro viel sind: Stimmt. Aber hey, willkommen in München.

© Anouschka Hoffmann

Vom Alten Peter aus geht es weiter in Richtung Odeonsplatz, vorbei an der Staatsoper und der Residenz, in Richtung Englischer Garten. Kleines Insiderwissen, das beeindruckt, könnt ihr zum Beispiel droppen, wenn ihr der Viscardigasse vorbeikommt. Die wird in München auch als "Drückebergergasse" bezeichnet. Warum das so ist, könnt ihr hier nachlesen. Durch den Hofgarten gelangt ihr schließlich zur Eisbachwelle, die sich direkt neben dem Haus der Kunst befindet. Falls ihr kunstinteressierten Besuch habt, gönnt euch auf jeden Fall ein paar Stunden in diesem Museum.

Das Fräulein Grüneis versorgt euch mit Getränken & Snacks, während ihr den Surfern zuschaut. Weiter geht der Spaziergang durch den Englischen Garten, vorbei am Monopteros, in Richtung des Chinesischen Turms, wo ein typischer bayerischer Biergarten auf euch wartet, perfekt zum Mittagessen bei schönem Wetter und ein typischen München-Bild mit einem Maßkrug in der Hand.

© Julia Wittmann

Nach der Stärkung geht es ein kurzes Stück zurück durch den Englischen Garten, den ihr an der Universität verlassen könnt. Neben dem beeindruckenden Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität ist direkt an der Leopoldstraße auch das Siegestor, die Ludwigskirche und die bayrische Staatsbibliothek zu sehen. Auch ein Blick ins Unigebäude lohnt, hier lassen sich zum Beispiel Spuren der Weißen Rose entdecken.

Von dort aus bietet sich es sich an, die Maxvorstadt und Schwabing zu erkunden. Entlang der Schellingstraße befinden sich einige Boutiquen, Antiquitätenläden, Cafés und Restaurants. Und in der Hohenzollernstraße lässt es sich auch hervorragend bummeln. Und leckeres italienisches Essen bekommt ihr zum Beispiel in diesen Läden.

Zweiter Tag in München

Startet euren zweiten Tag in München mit einer Portion Alpenblick. Das Cafe Vorhölzer im 5. Stock der Technischen Universität bietet neben leckerem Frühstück und kleinen Hauptspeisen auch einen wunderschönen Blick über München, der bei gutem Wetter bis zu den Alpen reicht.

Nachdem ihr euch einen Überblick über das angrenzende Museumsviertel gemacht habt (nach links schauen), könnt ihr es vom Boden aus erkunden. In der Alte Pinakothek, der Neue Pinakothek, der Pinakothek der Moderne und dem Museum Brandhorst ist von Alten Meistern bis zur zeitgenössischer Kunst alles vertreten. Ob wir euch dort gerade Ausstellungen empfehlen, könnt ihr in unseren monatlich erscheinenden Kunst-Tipps nachlesen.

© Zinnur Yüksel

Falls ihr keine Lust auf einen Museumsbesuch habt, ist ein Spaziergang durch das Viertel trotzdem zu empfehlen – auch um nur das Futuro zu sehen! Wer sich nach dem kulturellen Programm belohnen möchte, kann sich im Ballabeni leckeres, selbstgemachtes Eis gönnen oder im Café Von&Zu auf ein Glas Wein vorbeischauen.

Frisch gestärkt nehmt ihr die Tram 27/28 in Richtung Sendlinger Tor, um das Glockenbachviertel zu erkunden. Angekommen am Sendlinger Tor könnt ihr die Müllerstraße entlanglaufen, an der zahlreiche Cafés und Restaurants zum Pausieren einladen. Empfehlen können wir zum Beispiel das Madame Anna Ekke für Flammkuchen oder Shakshuka oder das Diese Gut für den Köfte, Falafel und Mezze-Hunger.

© Anouschka Hoffmann

Mit vollem Bauch geht weiter über den Gärtnerplatz zur Reichenbachbrücke, von der aus ihr einen super Blick über die Isar habt. Foto-Op! Wasser ist an wärmeren Tagen vor allem von nahem schön (kühl), weswegen wir einen Abstecher zum Ufer mit anschließendem Füße reinhängen empfehlen. An nicht so warmen Tagen würden wir davon abraten, die Isar ist dann doch sehr kalt.

© Annika Wagner

Nach dem Abstecher zum Wasser geht es rechts der Isar weiter in Richtung Haidhausen. Am Gasteig vorbei gelangt ihr zum wunderbaren Wiener Platz, der auf Grund seines dörflichen Charakters zum Verweilen einlädt. Typisch für Haidhausen sind die vielen kleinen, historischen Handwerks-Häuschen, die dort bis heute zu finden sind. Ein paar davon könnt ihr beispielsweise im hinteren Teil der Preysingstraße oder in der Steinstraße entdecken.

Schlendert einfach ein bisschen durch Viertel und erkundet die Gegend. Achtet dabei auf die Straßennamen. Wenn sie sehr französisch klingen, dann befindet ihr euch bereits im Franzosenviertel. Dort findet ihr das Cafe im Hinterhof, das sich perfekt für eine Kuchenpause eignet.

Über den Weißenburger Platz geht es zurück zum Rosenheimer Platz, von wo aus ihr mit der Tram 20 oder 25 nach Giesing fahren könnt. Dort lasst ihr in der Ambar bei Craftbeer und neapolitanischer Küche entspannt den Abend ausklingen.

Dritter Tag in München

Neben dem Viktualienmarkt gibt es noch mehr Märkte in München, die ihr ausprobieren solltet - wie  zum Beispiel den Elisabethmarkt, wo ihr euren dritten Tag starten könnt. Der befindet sich zwar gerade in einer Umbauphase, einen guten Kaffee bekommt ihr hier aber nach wie vor, zum Beispiel im Standl 20. Von hier aus nehmt ihr die Tram 12 zum Leonrodplatz, steigt in die Tram 20 um, um noch zwei Stationen bis zum Olympiapark West zu fahren und spaziert von hier aus zum Olympiagelände.

Das BMW Museum, der Olympiaturm, das Olympiastadion – hier gibt es einiges zu sehen. Wenn ihr München noch nicht genug von oben gesehen habt, habt ihr auch hier noch einmal die Chance, die Stadt vom Olympiaturm aus zu überblicken. Für das Mittagessen solltet ihr dann lieber weiterziehen, denn das Angebot hier ist eher touristisch und teuer.

Mit der Tram kommt ihr zum Rotkreuzplatz, wo ihr einen Zwischenstopp in einem Restaurant machen könnt, zum Beispiel im Volkart. Nach der Stärkung könnt ihr mit der Tram 17 in Richtung Amalienburg in kurzer Zeit zum Schloss Nymphenburg gelangen.

© Zinnur Yüksel

Schwäne, Brunnen und Gartenschlösschen – Nymphenburg ist immer einen Besuch wert. Leckeren Kuchen und Johannisbeerschorlen gibt es im Palmenhaus, direkt am Anfang der Parkanlage. Das Schloss mit seinem riesigen Park, grenzt außerdem an den Botanischen Garten an, der immer zu einem Spaziergang einlädt und nicht nur Elternherzen höher schlagen lässt.

© Nelson Ndongala / Unsplash

Die Tram 17 bringt euch wieder zurück zum Hauptbahnhof. Hier könnt ihr noch einen letzten kühlen Drink auf der neuen Kosmos-Terrasse bestellen.

© Annika Wagner

Falls euer Besuch noch auf seinen Zug warten muss und ihr keine Lust auf Butterbrezen vom Hauptbahnhof habt, dann solltet ihr unbedingt die israelischen Spezialitäten im Neni probieren. Das Restaurant an sich ist schon eine Schau und das Essen eh lecker. Und danach heißt es "Servus München, bis zum nächsten Mal".