Bergsaison-Start für Ungeduldige

Wenn man morgens aufwacht und die Vögel vor dem Fenster zwitschern hört und beim Radeln endlich keine Handschuhe mehr braucht. Wenn der Gärtnerplatz wieder voller Blumen und das Isarufer wieder voller Menschen ist. Und wenn man – egal ob dick eingepackt oder nicht – endlich das erste Biergarten-Radler trinken kann. Dann kribbelt es, zumindest uns, ganz gehörig in den Beinen. Denn wir wollen raus aus der Stadt und rein in die Berge und die Draußen-Saison eröffnen. Wandern, kraxeln und im T-Shirt auf den Sonnenterrassen von Hütten sitzen, die wir unter großer Anstrengung erreicht haben.

Tja. Blöd, dass wir uns noch in einer gefährlichen Zwischenphase befinden, in der man in den Bergen noch ruck zuck knietief im Schnee steht. So richtig gut planen lassen sich Bergtouren da noch nicht. Wir wollen aber trotzdem jetzt unsere Schneegefährte für den Sommer verstauen und machen uns bereit für den Schmalspur-Saisonstart. Das sind unsere fünf Tipps, um in Stimmung zu kommen und schon ein bisschen Bergluft zu schnuppern:

1. Vorbereitung ist alles
Ihr spielt mit dem Gedanken, euch in dieser Bergsaison mal aus eurer Komfortzone heraus zu wagen und einen Klettersteig zu gehen? Dann wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt für die Vorbereitung. Das Sporthaus Schuster bietet beispielsweise gemeinsam mit dem DAV Schnupperkurse (ab 17 Euro inkl. Ausrüstung) an. Ihr erhaltet direkt im Sporthaus Schuster eine Einführung ins Sichern und könnt dann mit eurem neuen Wissen den Klettersteig im Haus erklimmen. So könnt ihr auf sicherem Terrain testen, ob ihr wirklich so schwindelfrei seid, wie ihr denkt.

Am 13. Mai bietet euch außerdem Globetrotter am Aktionstag: Klettersteig jede Menge Informationen rund ums Thema Ausrüstung und Klettersteigspots. Grundsätzlich lohnt es sich, die Websites der großen Münchner Sporthäuser zu checken, da dort immer wieder günstige Kurse angeboten werden – auch jenseits des Klettersteigsports. Beispielswiese GPS-Kurse, Kanadierkurse, Mountainbiketrainings etc.

Wenn ihr DAV Mitglied seid, habt ihr ohnehin eine schier unendliche Kurs- und Vortragsauswahl. Auch hier bietet es sich an, sich ganz bald um die Kursteilnahme zu kümmern – die Plätze sind meist begrenzt.

© Chris Montgomery / Unsplash
© Chris Montgomery / Unsplash

2. Hüttenfeeling ohne Schweiß und Schnee
Okay, ein bisschen gemogelt ist es schon. Aber Hüttenfeeling lässt sich auch ohne vorherigen Aufstieg herstellen. Wir sparen uns also Schweiß und Schnee und peilen niedriger gelegene Hütten an, die sich mit einem kleinen Spaziergang erreichen lassen.

Paradebeispiel hierfür wäre z.B. die Albert-Link-Hütte. Vom Parkplatz am Spitzingsee kann man dort in einer halben Stunde gemächlich und ohne großartige Steigungen hin spazieren und fühlt sich trotzdem so, als wäre man schön weit ab vom Schuss. Auf der Terrasse lässt es sich ganz hervorragend aushalten und der Geruch vom frisch gebackenen Brot (das man dort auch kaufen kann) ist ohnehin unschlagbar. Muss ja keiner wissen, dass wir keine große Tour gemacht haben.

3. Naherholung, olé!
Wer beim Stichwort Naherholung an den Englischen Garten denkt, der war wohl noch nie dort, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen. Wir sprechen bei Naherholung eher vom Perlacher Forst. Ein erstaunlich großes Waldgebiet, das ganz einfach mit der Tram erreichbar ist. Hier kann man sich tiefenentspannt verirren und muss nur ab und an mal den anderen Spaziergängern ausweichen. Aber Achtung: Durch den Wald führt auch eine beliebte Rennradstrecke, die zum Spazieren nicht so wahnsinnig entspannt ist.

Und wer sich jetzt fragt, wo da das Bergfeeling bleibt, der besteigt einfach den Perlacher Mugl (Ja, liebe Harry Potter Fans, der heißt so. Und ja, er schreibt sich leider wirklich nicht anders.). Das ist ein kleiner Aussichtshügel, von dem aus man ganz wunderbar die Alpen beobachten kann.

© Joseph Young / Unsplash
© Joseph Young / Unsplash

4. Ab an den See
Ein beliebter Fehler: Die Sonne scheint und man fährt an den Starnberger See, um zumindest ein bisschen See-Berg-Panorama abzukriegen. Da ist’s zwar schön, aber alle anderen hatten nun mal die gleiche Idee. Das geht auch anders. Es muss ja nicht immer Starnberg oder der Ammersee sein. Hübschen Bergblick bei deutlich geringerer Bevölkerung gibt es beispielsweise auch an den Osterseen oder am Spitzingsee, die nur ein kleines Stück weiter weg sind. Oder man fährt noch ein bisschen weiter und entspannt am Sylvensteinspeicher. Wir plädieren für mehr Experimentierfreude in der Seen-Wahl!

5. In die Ferne schweifen
Wem das dann nun doch alles zu Schmalspur ist, der sollte die Osterfeiertage und das lange Wochenende vom 1. Mai vielleicht einfach nutzen und in wärmere Gefilde fahren. Auf dem Weg und um den Gardasee oder den Lago Maggiore z.B. gibt’s jede Menge Bergfeeling.

Auf einen guten und entspannten Start in die Frischluftsaison!