Container Collective: Ein „Nimmerland“ am Ostbahnhof

Untypisch München stellt euch Lokalitäten von Cafés bis Clubs vor, die nicht typisch münchnerisch sein müssen – sondern einfach nur Charakter haben.


Ein neuer kultureller Hoffnungsschimmer leuchtet im neuen Werksviertel in der Atelierstraße am Ostbahnhof. Nachdem den Optimolwerken das Ende angekündigt wurde, da die Mietverträge nicht weiter verlängert werden, sehen viele Münchner das Container Collective als neue Kulturstätte am Ostbahnhof. Im neuen Werksviertel soll laut der Stadt in den kommenden Jahren ein Hotel gebaut werden. Wir hoffen, dass es ziemlich lange bis dahin dauern wird.

Container Collective München

Denn das Containerdorf nach Baukasten-Prinzip bietet viel Raum für Subkulturen, Künstler und Kreative. Allen unter uns, die sich einfach ein paar Stunden Ruhe vor der Innenstadt gönnen wollen, dürfen ins kunterbunte Container Collective kommen. Selbst Peter Pan würde das gefallen.

Container Collective München

Im Werkviertel rund um das orangefarbene Hochhaus „Werk3“ befindet sich das Container Dorf, welches als Zwischennutzung für erst einmal drei Jahre befristet ist. Die Idee dazu hatten Robinson Kuhlmann, sein Bruder Neville Kuhlmann sowie Markus Frankl. Das Gasto-Trio ist bereits durch Lokalitäten wie Schnelle Liebe, Robinson Bar, Attentat Griechischer Salat oder der Wedding Chapel, bekannt. Das Container Collective besteht aus 27 massiven Überseecontainern, deren Außenfläche von Streetart-Künstler Loomit bunt und mit coolen Motiven gestaltet wurde. Im Außenbereich wachsen Blumen, Kräuter und Sträucher in Kübeln – ein Sandkasten für den Nachwuchs dient als neuestes Gadget.

Container Collective München

Das Gastro-Trio verwalten die Schiffscontainer und betreiben die Bar of Bel Air mit Sonnendeck sowie das Café im Erdgeschoss namens Kaserne de Janeiro. Mehr als die Hälfte der gedämmten und beheizten Container werden für Künstler, Freischaffende und junge Unternehmen vermietet. So ziehen unterschiedliche Branchen in die Quader: egal ob Radiosender (Radio 8000), Plattenlabel (Public Possession), Grafiker (Michael Wiethaus alias Mixen) oder die Cocktailschule von Michael Obalski. Jede Idee kann – und darf – mit einfließen, um gemeinschaftlich eine neue Kultur- und Feierstätte zu formen – inmitten Containern auf einem alten Industriegeländer. Ein „Nimmerland“ für erwachsene Kinder eben!


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Email | robinson@soohotrightnow.com
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Photocredits: Julia Wittmann