5 Fragen an: Das EineWeltHaus

MunichMag stellt Fragen an Münchner Organisationen, die Gutes tun. Um mehr zu erfahren über das WER, WIE und WARUM. Vor allem aber darüber, wie man mitmachen kann. Dieses Mal haben wir mit Anna Regina Mackowiak vom EineWeltHaus gesprochen.


Was macht ihr?

Im EineWeltHaus wird das friedliche und solidarische Miteinander zwischen Menschen aller Kulturen gefördert und gelebt. Das EineWeltHaus ist die einzige Einrichtung seiner Art in Bayern und hat sich in der Zeit seines Bestehens zu einem stark frequentierten Treffpunkt und Veranstaltungsort für Menschen aller Kulturen und Nationalitäten entwickelt.

Diskussionsveranstaltungen, Arbeitskreise, Foren, Lesungen, Filmvorführungen, Bildungsseminare, Ausstellungen, interkulturelle Feste, länderspezifische Abende und Gruppentreffen prägen das Geschehen im EineWeltHaus, das von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen genutzt wird. Ziel des EineWeltHaus ist es, Dialoge zwischen den Kulturen, zwischen Menschen aus dem Süden und dem Norden zu fördern und ein Bewusstsein für weltweite Probleme, Abhängigkeiten und Herausforderungen zu schaffen.

Das EineWeltHaus leistet einen Beitrag zum globalen Lernen und sensibilisiert für die ökologischen und sozialen Fragen, die die Menschen in der südlichen wie der nördlichen Hemisphäre gleichermaßen betreffen. Damit fördert das EineWeltHaus den Eine-Welt-Gedanken und leistet einen praktischen Beitrag (global denken – lokal handeln) im Rahmen der lokalen Agenda 21.

Wer seid ihr?

Circa 63 Mitgliedsgruppen und Einzelmitglieder bilden das EineWeltHaus, organisieren Vereinstreffen, Veranstaltungen, bieten Sprach- und Integrationskurse an und stellen ihre Beratungsangebote zur Verfügung.

Das sind z.B. Gruppen wie Attac München, Bund Naturschutz in Bayern, Casa do Brasil, Deutsch für Flüchtlinge, Esperato-Club, Freundschaftsgesellschaft BRD-Cuba, Interkultureller Migrationsdienst, Internationale Frauenliga, Nord Süd Forum München, Palästina Forum, Rechtshilfe für Ausländer*innen, Sozialforum München, Uigurische Frauengruppe und viele mehr.

EineWeltHaus München

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Das Vorläuferprojekt des EineWeltHauses war das Dritte Welt Café in der Daiserstraße in Sendling, das dort seit 1988 ansässig war. Doch die Räume wurden zu knapp und ein größeres Objekt wurde gesucht.

Im städtischen Bereich wurde zu dieser Zeit über mögliche Agenda 21-Projekte und deren Umsetzung nachgedacht. Innerhalb einer Zukunftswerkstatt entwickelten die TeilnehmerInnen die Idee, ein EineWeltHaus für München zu schaffen. Dieses Ziel haben sich mehrere Vereine, die im Dritte Welt Café ihr Zuhause hatten, zu eigen gemacht.

Am 10.12.1997 wurde der Verein Trägerkreis EineWeltHaus München e.V. gegründet und nach vielen Gesprächen und Verhandlungen im Juli 2001 das EineWeltHaus als ein Projekt der lokalen „Agenda 21 München“ eröffnet.

Welche Aktionen und Projekte gibt es?

Das EineWeltHaus gibt Impulse für vielfältige Aktivitäten und vernetzt Projekte in den Bereichen:

  • Migration
  • internationale und interkulturelle Solidarität
  • entwicklungspolitische Bildung
  • Kultur, Politik, Ökologie und Soziales

Das EineWeltHaus ist:

  • ein internationales und interkulturelles Begegnungszentrum
  • ein Treffpunkt für mit internationalen Fragen befasste Gruppen
  • eine Informations- und Kontaktstelle, ein Beratungszentrum
  • ein Raum für Seminare und Bildungsangebote
  • eine Anlaufstelle für Flüchtlinge in München
  • ein Treffpunkt aller Generationen bei internationalem Essen und Trinken und Festen
  • ein Beitrag zur Verwirklichung der Münchner Agenda 21 und der Leitziele der Stadtplanung für interkulturelles Zusammenleben
  • selbstverwaltet auf der Basis demokratischer Grundsätze wie Mitbestimmung und Gleichberechtigung
  • offen für alle, die sich kulturell oder sozial einbringen wollen
  • ein Modellprojekt für Bayern

Regelmäßige Veranstaltungen des EineWeltHauses sind z.B.: Monatlich wechselnde Ausstellungen im Foyer des Hauses; Lesungen von LiteratInnen aus aller Welt; Veranstaltungen zu aktuellen politischen Themen; das „Frischluftkino“, in dessen Rahmen im Sommer jeden Freitag Filme unter einem bestimmten Jahresmotto laufen; die „tonfolgen“, eine internationale Konzertreihe

EineWeltHaus München

Zur Zeit gibt es im EineWeltHaus folgende ehrenamtliche Projekte:

Die Internationale Bibliothek: Die Bücherei bietet ein kleines Spektrum aus den Bereichen Zeitgeschichte, Geschichte und Politik, Ökologie, Ökonomie, Kapitalismuskritik, Geisteswissenschaften und Feminismus. Der Bibliotheksausweis ist kostenlos.

Foodsharing im EineWeltHaus: Im 1. Stock des EineWeltHauses befindet sich ein Fair-Teiler der selbstorganisierten Plattform foodsharing e.V. Diese setzt sich unter anderem mit der Web-Plattform foodsharing.de bundesweit dafür ein, dass keine noch genießbaren Lebensmittel weggeworfen werden und so die Lebensmittelverschwendung verringert wird.

Das EineWeltRadio: Das EineWeltRadio ist ein ehrenamtliches Projekt, das bis Ende 2015 montags bei Radio Lora auf 92,4 MHz auf Sendung war. Das EineWeltRadio sendete Interviews mit KünstlerInnen, Initiativen, Gruppen und ReferentInnen und bot Veranstaltungsmitschnitte an. Seit Januar 2016 wurde eine neue Art der Kooperation mit Radio Lora vereinbart. Der bestehende Sendeplatz ist geblieben und wird mit den wichtigen thematischen Schwerpunkten gefüllt.

Wie kann ich euch unterstützen?

Das EineWeltHaus ist mit seiner Größenordnung und der Vielzahl an Aktivitäten, die darin stattfinden, ganz besonders auf ehrenamtliche Tätigkeiten angewiesen. Im Trägerkreis engagieren sich Ehrenamtliche z.B. in den Bereichen Besetzung der Kasse bei Veranstaltungen, Bibliotheksbetreuung, Aushilfe in der Raumbuchung, Pflegen der Grünpflanzen im Haus und auf der Dachterrasse oder im Erstellen von Beiträgen für das EineWeltRadio.

Die  Vorstände sind in den Bereichen Außenvertretung, Öffentlichkeitsarbeit, Gremienarbeit, Ökologie, Finanzen und Personalmanagement ehrenamtlich tätig.

Ohne die engagierte Arbeit der Ehrenamtlichen wäre der Betrieb des Hauses nicht möglich. Sie tragen alle zum Gelingen unserer Arbeit bei.

Danke an Anna Regina Mackowiak vom EinWeltHaus

EineWeltHaus München