Regie Kieran Joel | Ausstattung Leonie Falke und Laura Kirst | Musik Lenny Mockridge | Regieassistenz Lisa Anetsmann
Mit Felix Witzlau und Max Themak | Premiere: 25.11.2017 | Ausgezeichnet mit dem Kölner Theaterpreis 2018 | Dauer: ca. 80 Min. ohne Pause
Seit seiner Erstveröffentlichung in den Jahren 1605 und 1615 ist Cervantes‘ zweiteiliger Mammutroman ein unverzichtbarer Text der Moderne, an den jede Generation neue Fragen formuliert. Dies ist überhaupt nur möglich, da es im Sinnreichen Junker Don Quijote von der Mancha um ein Problem geht, das nie veraltet: das Bedürfnis der Menschen nach Geschichten und ihre Bereitschaft, sich von imaginären Welten verzaubern zu lassen. Cervantes thematisiert das Täuschungspotential der Kunst aber nicht nur durch die Traumwelt seines Protagonisten, in der Windmühlen zu bösen Riesen werden können, sondern er attackiert auch die Fiktion seines eigenen Romans, zu dessen eifrigsten Lesern Don Quijote und Sancho Pansa selbst gehören. Auf der Grundlage eines klassischen Textes, der wie kein zweiter die Attraktivität und Notwendigkeit von Illusionen für das Leben thematisiert, wird unser „Ritter von der traurigen Gestalt“ die Frage in den Bauturm tragen, welchen Hirngespinsten und Unwahrscheinlichkeiten wir heute bereitwillig anhängen – und welchen ganz speziellen Anteil die jahrtausendealte Wundermaschinerie des Theaters an diesen Vorgängen hat.
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