FOTO: © Münchner Kammerspiele / Gabriela Neeb

Works in silence - Film

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Lucinda Childs / Dance On Ensemble

Works in Silence (Film)

"And one - two - three - four" - das gängige Kommando gibt in den Stücken von Lucinda Childs nicht den Takt der Musik an, sondern den der Stille. Ihr Abend Works in Silence versammelt fünf wichtige Werke aus den 1970er Jahren. Childs, die zu den bedeutendsten und produktivsten Choreograf*innen der Gegenwart zählt, war Mitglied der innovativen Judson Dance Theater-Bewegung. Das Kollektiv revolutionierte im New York der 1960er Jahre den Tanz. Später verabschiedete sie sich von der Arbeit mit Objekten, stattdessen experimentierte sie mit scheinbar einfacher Bewegung. Sie variiert Gehen, Hüpfen und Rennen, erprobt das Verhalten des Körpers bei schnellen Richtungswechseln und den Effekt minimaler Verschiebungen von Bewegungsmustern. Die Tänzer*innen des Dance on Ensembles bringen die hypnotische Wirkung dieser Arbeiten rund 45 Jahre nach ihrer Uraufführung zurück auf die Bühne.

Der Abend Works in Silence erlaubt den spannenden Einblick in eine wichtige Etappe in Lucinda Childs Karriere. Childs wurde 1963 Mitglied des Judson Dance Theater, ließ aber später die Experimente mit um den Körper drapierten Lockenwicklern, Teesieben und Putzschwämmen (Carnation) und mit Sprache (Street Dance) hinter sich, um sich der vermeintlich einfachen Bewegung zu widmen. Solistisch und mit ihrer 1973 gegründeten Kompanie arbeitete sie an Struktur und Variation. Die vom Dance on Ensemble gezeigten Stücke entstanden - bis auf Untitled Trio, das sie in erster Fassung schon 1968 aufführte - erst nach der Kompaniegründung und zur Zeit ihrer Zusammenarbeit mit Robert Wilson und Philip Glass für die legendäre Produktion Einstein on the Beach (1976). Works in Silence markieren die Zeit, in der Childs ihre künstlerische Handschrift markant herausarbeitete. In Radial Courses muss sich das Ensemble ohne Unterstützung von Musik im Takt finden. In Katema, dem jüngsten der gezeigten Werke, einem Solo von 1978, variiert sie Schritte auf einer Diagonalen; schwingende Arme, halbe Drehung, ganze Drehung, vor und zurück, dann holt ein Arm aus, kurze Verzögerung, das Muster verschiebt sich.

Nach dieser Werketappe entstanden dann künstlerische Meilensteine in Kollaboration mit anderen Künstlern wie Dance (1979 zusammen mit Philip Glass und Sol LeWitt) oder Available Light (1983 zusammen mit John Adams und Frank Gehry).

Der künstlerische Leiter des Dance on Ensembles, Ty Boomershine, tanzte in Childs Kompanie und war ihr langjähriger künstlerischer Assistent. Das klug ausgewählte Programm ist nun im Repertoire des Dance On Ensembles und wird von den herausragenden Tänzer*innen über vierzig präsentiert.

Works in Silence zeigt:
Congeries on Edges for 20 Obliques, Premiere: 8. März 1975 / Y.M.C.A., Nyack New York
Katema, Premiere: 12. März 1978 / Stedelijk Museum, Amsterdam
Untitled Trio, Premiere: 1. Juni 1968/1973 / Judson Memorial Church, New York
Radial Courses, Premiere: 23. Juni 1976 / Washington Square Methodist Church, New York
Melody Excerpt, 3. November 1977 / Brooklyn Academy of Music, Brooklyn.

[engl. Original]
Congeries on Edges for 20 Obliques, Premiere March 8,1975 / Y.M.C.A., Nyack New York
Katema, Premiere March 12, 1978 / Stedelijk Museum, Amsterdam, The Netherlands.
Untitled Trio, Premiere June 1, 1968/1973 / Judson Memorial Church, New York, NY
Radial Courses, Premiere June 23,1976 / Washington Square Methodist Church, New York, NY
Melody Excerpt, Premiere November 3,1977 / Brooklyn Academy of Music, Brooklyn, NY

Choreografie: Lucinda Childs
Inszenierung: Ty Boomershine
Mit: Ty Boomershine, Anna Herrmann, Emma Lewis, Gesine Moog, Omagbitse Omagbemi, Lia Witjes-Poole
Licht: Martin Beeretz
Ton: Mattef Kuhlmey
Kostüme: Alexandra Sebbag

Online-Premiere: 18. – 20. Dezember 2020, STUK - House for Dance, Image and Sound
Produktion: Dance On/DIEHL+RITTER
Koproduktion: STUK. House for Dance, Image and Sound / Münchner Kammerspiele

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Das sagt der/die Veranstalter:in:

Lucinda Childs / Dance On Ensemble

Works in Silence (Film)

"And one - two - three - four" - das gängige Kommando gibt in den Stücken von Lucinda Childs nicht den Takt der Musik an, sondern den der Stille. Ihr Abend Works in Silence versammelt fünf wichtige Werke aus den 1970er Jahren. Childs, die zu den bedeutendsten und produktivsten Choreograf*innen der Gegenwart zählt, war Mitglied der innovativen Judson Dance Theater-Bewegung. Das Kollektiv revolutionierte im New York der 1960er Jahre den Tanz. Später verabschiedete sie sich von der Arbeit mit Objekten, stattdessen experimentierte sie mit scheinbar einfacher Bewegung. Sie variiert Gehen, Hüpfen und Rennen, erprobt das Verhalten des Körpers bei schnellen Richtungswechseln und den Effekt minimaler Verschiebungen von Bewegungsmustern. Die Tänzer*innen des Dance on Ensembles bringen die hypnotische Wirkung dieser Arbeiten rund 45 Jahre nach ihrer Uraufführung zurück auf die Bühne.

Der Abend Works in Silence erlaubt den spannenden Einblick in eine wichtige Etappe in Lucinda Childs Karriere. Childs wurde 1963 Mitglied des Judson Dance Theater, ließ aber später die Experimente mit um den Körper drapierten Lockenwicklern, Teesieben und Putzschwämmen (Carnation) und mit Sprache (Street Dance) hinter sich, um sich der vermeintlich einfachen Bewegung zu widmen. Solistisch und mit ihrer 1973 gegründeten Kompanie arbeitete sie an Struktur und Variation. Die vom Dance on Ensemble gezeigten Stücke entstanden - bis auf Untitled Trio, das sie in erster Fassung schon 1968 aufführte - erst nach der Kompaniegründung und zur Zeit ihrer Zusammenarbeit mit Robert Wilson und Philip Glass für die legendäre Produktion Einstein on the Beach (1976). Works in Silence markieren die Zeit, in der Childs ihre künstlerische Handschrift markant herausarbeitete. In Radial Courses muss sich das Ensemble ohne Unterstützung von Musik im Takt finden. In Katema, dem jüngsten der gezeigten Werke, einem Solo von 1978, variiert sie Schritte auf einer Diagonalen; schwingende Arme, halbe Drehung, ganze Drehung, vor und zurück, dann holt ein Arm aus, kurze Verzögerung, das Muster verschiebt sich.

Nach dieser Werketappe entstanden dann künstlerische Meilensteine in Kollaboration mit anderen Künstlern wie Dance (1979 zusammen mit Philip Glass und Sol LeWitt) oder Available Light (1983 zusammen mit John Adams und Frank Gehry).

Der künstlerische Leiter des Dance on Ensembles, Ty Boomershine, tanzte in Childs Kompanie und war ihr langjähriger künstlerischer Assistent. Das klug ausgewählte Programm ist nun im Repertoire des Dance On Ensembles und wird von den herausragenden Tänzer*innen über vierzig präsentiert.

Works in Silence zeigt:
Congeries on Edges for 20 Obliques, Premiere: 8. März 1975 / Y.M.C.A., Nyack New York
Katema, Premiere: 12. März 1978 / Stedelijk Museum, Amsterdam
Untitled Trio, Premiere: 1. Juni 1968/1973 / Judson Memorial Church, New York
Radial Courses, Premiere: 23. Juni 1976 / Washington Square Methodist Church, New York
Melody Excerpt, 3. November 1977 / Brooklyn Academy of Music, Brooklyn.

[engl. Original]
Congeries on Edges for 20 Obliques, Premiere March 8,1975 / Y.M.C.A., Nyack New York
Katema, Premiere March 12, 1978 / Stedelijk Museum, Amsterdam, The Netherlands.
Untitled Trio, Premiere June 1, 1968/1973 / Judson Memorial Church, New York, NY
Radial Courses, Premiere June 23,1976 / Washington Square Methodist Church, New York, NY
Melody Excerpt, Premiere November 3,1977 / Brooklyn Academy of Music, Brooklyn, NY

Choreografie: Lucinda Childs
Inszenierung: Ty Boomershine
Mit: Ty Boomershine, Anna Herrmann, Emma Lewis, Gesine Moog, Omagbitse Omagbemi, Lia Witjes-Poole
Licht: Martin Beeretz
Ton: Mattef Kuhlmey
Kostüme: Alexandra Sebbag

Online-Premiere: 18. – 20. Dezember 2020, STUK - House for Dance, Image and Sound
Produktion: Dance On/DIEHL+RITTER
Koproduktion: STUK. House for Dance, Image and Sound / Münchner Kammerspiele

Location

Münchner Kammerspiele Maximilianstraße 26 80539 München

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