Das sagt der/die Veranstalter:in:

Über Widerstand, Bürokratie und Exil. 

Antrag auf Aufenthalt ist ein Akt des Protests gegen verschärfte Migrationspolitik, den Aufstieg der extremen Rechten, kulturelle Kürzungen und eine erstickende Bürokratie, die besonders freie und migrantische Künstlerinnen trifft. Eine neu angekommene Frau und ein Mann, der von Abschiebung bedroht ist, stehen in einem sterilen Raum vor einem Urteil über ihr Bleiberecht. Gezeichnet von unheilbaren Zuständen, dem Virus der Aussichtslosigkeit und dem Virus des Exils, bleiben sie ewige Antragstellerinnen in einer Welt, die sie ablehnt. Einst Künstlerinnen, gehören sie nun dem „Applaudierer-Syndikat“ an, reduziert auf Zuschauerinnen eines Systems, das sie nicht mehr als Schaffende anerkennt. Ihr Dasein müssen sie durch absurde Formulare, kafkaeske Verhöre und schwarzen Humor rechtfertigen.

Vor dem Hintergrund von Rechtsruck, Rassismus und massiven Kürzungen in der freien darstellenden Szene entlarvt die Inszenierung eine Struktur, die Menschen unter Generalverdacht stellt und künstlerische Existenz zunehmend prekär macht.

Inspiriert von Kafkas Literatur entsteht ein Raum zwischen Macht und Ohnmacht, in dem Realität und Absurdität verschmelzen. Surreale Bilder, endlose Gänge, Türen ins Nichts, sich selbst ausfüllende Formulare, zeichnen eine poetische Architektur der Ausgrenzung und stellen die Frage: Darf Existenz selbst genehmigungspflichtig sein?

Gefördert vom NRW Landesbüro freie Darstellende Künste und dem Kulturbüro Dortmund

Preisinformation:

Normalpreis 24€, ermäßigt 12 €