Das sagt der/die Veranstalter:in:

Dazwischensein 1-9
Möglichkeitsräume
2024

Dazwischensein 4
Andrea Wolfensberger
(Möglichkeitsraum)

Manaf Halbouni
Judith Neunhäuserer
(Filmprogramm)

Ausstellung von 3. Mai bis  29. Mai 2024
Eröffnung Donnerstag, 2. Mai 2024, 18 bis 21 Uhr


Im Jahr 2024 setzt ,Dazwischensein’ den gedanklichen Überbau für neun kurze, künstlerische Einzelpräsentationen, die das Thema in seinen verschiedenen Aspekten untersuchen. Dazwischensein kann ein Gedanke, Zustand oder auch ein Gefühl sein. Wir wollen Dazwischensein als Möglichkeit begreifen, mehr zu sehen und verschiedene Sichtweisen gleichzeitig in sich zu erfassen.

 

Andrea Wolfensberger (*1961 in Zürich) lebt und arbeitet in Waldenburg und Zürich (CH) und ist Bildhauerin und Installationskünstlerin. Sie studierte an der École Supérieure d’Art Visuel in Genf. Im künstlerischen Diskurs zum Thema Natur bezieht Andrea Wolfensberger mit Skulptur, Video und Installationen eine sehr eigene, stringente Position, die naturwissenschaftliche Abstraktion und erzählerische Poesie vereint. Die Grundlage der meisten Arbeiten bilden klassische Naturstudien. Erkennen wird als Moment des Berührens verstanden, als situiertes, verkörpertes und partielles Wissen. Ist Erkennen als Moment des Berührens wechselseitig? Wie ist das Verhältnis des Einzelnen zum Ganzen? Die Stellung des Subjektes in Bezug zur Gruppe wird besonders in denjenigen Arbeiten thematisiert, die sich mit Schwarmintelligenz und selbstorganisierenden Systemen auseinandersetzen. Der Begriff der Emergenz ist zentral. Sie erhielt verschiedene Stipendien und Auszeichnungen sowie Residencies in Paris und Rom. Sie unterrichtet an der Hochschule der Künste Bern. Seit 1986 hatte sie zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz, in Deutschland und Frankreich und realisierte Arbeiten im öffentlichen Raum und als Kunst am Bau.

Gesprächspartner: Prof. Dr. Boris Previšić (*1972) ist Professor für Kultur- und Literaturwissenschaften an der Universität Luzern sowie Direktor des Urner Instituts Kulturen der Alpen in Altdorf. Er publiziert und lehrt zum Verhältnis zwischen Literatur und Musik, zu Interkulturalität sowie zu Klimafragen. 2021 begründete Previšić das Online-Magazin Syntopia Alpina, das sich mit den Herausforderungen in den Alpen beschäftigt.

Manaf Halbouni (*1984 in Damaskus, Syrien) lebt und arbeitet überall, wie er sagt. Halbouni studierte Bildhauerei an der Universität Damaskus und der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Sein "Fluchtauto" am Dresdner Theaterplatz, Schauplatz montäglicher Pegida-Versammlungen, hat den syrisch-deutschen Künstler Manaf Halbouni bekannt gemacht. Dabei beschäftigte er sich ironisch mit islamfeindlichen Äußerungen und der Angst vor Flüchtlingen. Seitdem ist er mit dem mit deutschen Devotionalien wie Gartenzwergen, Bierkasten und Fahrrad beladenen Vehikel international unterwegs. Nach der Teilnahme an der Biennale in Venedig wurden seine Werke im Victoria and Albert Museum und im Museum der bildenden Künste Leipzig präsentiert, wo er auch eines seiner Fluchtautos zeigte. Im Rahmen seiner Installation Monument ließ er in Dresden drei Busse vertikal aufstellen, die an den Krieg in Syrien erinnern und eine Botschaft des Friendens in die Welt tragen sollen. 2017 wurde die Installation auf Initiative von Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters, auf dem Platz des 18. März in Berlin aufgebaut. Zuletzt waren seine Arbeiten in der Ausstellung ,Wer wir sind‘ in der Bundeskunsthalle Bonn zu sehen.

Judith Neunhäuserer (*1990 in Bruneck, Italien) lebt in München und Mailand. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit Abgrenzungsversuchen und ästhetischen und epistemischen Gemeinsamkeiten zwischen Wissenschaft und Religion. Dabei geht es beispielsweise um Mythen und Träume als Grundlage von Entdeckungen, die Ritualisierung von Forschungsprozessen sowie unterschiedliche Sprachen und Symbolsysteme zur Formulierung von Modellen der und für die Welt.
Judith Neunhäuserer studierte Bildhauerei sowie Religions- und Kulturwissenschaften in München und Istanbul. Expeditionen führten sie zur Neumayer-Station III in der Antarktis, per Segelschiff nach Spitzbergen und über den Atlantik an Bord der CMA CGM Puget, zum spanischen Untergrundlabor LSC Canfranc und zu Archiven in Cambridge und London. Kürzlich ist sie aus Südkorea zurückgekehrt. Neben Ausstellungen präsentiert sie ihre Forschung in Vorträgen, Gesprächen und Publikationen wie der Zeitschrift Albedo 2018 und der Enzyklopädie Tekeli-li 2021.

Programm
Eröffnung
Donnerstag, 2. Mai März 2024, 18 bis 21 Uhr
Einführung 19.30 Uhr

Andrea Wolfensberger im Gespräch mit Prof. Dr. Boris Previšić
Mittwoch, 15. Mai 2024, 19 Uhr
 
Finissage mit Musik von Pre Art
Mittwoch, 29. Mai 2024, 19 Uhr


Weitere Informationen und aktuelle Termine finden Sie unter www.dg-kunstraum.de

 

 

Location

DG Kunstraum Finkenstraße 4 80333 München