DIE AMPELTHERAPIE
Bis einer weint
Die Koalition ist am Ende. Die Scheidungspapiere liegen auf dem Tisch. Christian Lindner hat schon ein neues Profil bei Parship.
Der Zoff im Parlament bleibt. Bärbel Bas verurteilt drei Pöbler zum Nachsitzen. Teambuilding, wie es auf Neudeutsch heißt, um die Arbeitsfähigkeit des Parlaments wieder zu gewährleisten, Volksnähe zurückzugewinnen. Denn nach der Wahl ist vor der Neu-Wahl.
Doch zwischen Vertrauensübungen und gemeinsamem Brückenbau tun sich Abgründe auf. Verirrte Politiker außer Rand und Band treffen auf ausgebrannte Schreibdienst-Mitarbeiterinnen und historische Persönlichkeiten. Irgendwann ist nicht mal mehr sicher, ob die Zeit vorwärts oder rückwärts läuft.
Schaffen die Abgeordneten die Ampeltherapie — oder schafft die Therapie sie?
Bis einer weint. Vielleicht die Therapeutin.
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Aus aktuellem Anlass: Die DISTEL wäre nicht die DISTEL, wenn wir auf plötzliche Paukenschläge im großen Politik-Zirkus nicht ebenso kurzfristig reagieren könnten. Bereits in der Nacht des "Ampel-Aus" wurde der Text überarbeitet, damit schon am nächsten Abend eine erste Neufassung gespielt werden konnte. Seither verfolgen wir das Geschehen und drehen es weiter munter durch unsere Satire-Mühle – bis zum bitteren Ende. Und darüber hinaus.
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Buch: Timo Doleys (mit Texten von Martin Maier-Bode, Lorenz Meyer, Jens Neutag, Axel Pätz)
Regie: Sebastian Wirnitzer
Auf der Bühne: Samia Dauenhauer, Timo Doleys, Jens Eulenberger
An den Instrumenten: Falk Breitkreuz, Tilman Ritter