Die Filme »A jiddische Mame«, ein Interview mit dem jüdischen, russisch-deutschen Maler Nikolai Estis (*1937) und »Bialik ‒ King of the Jews«, eine Dokumentation über den israelischen Nationaldichter Chaim Nachman Bialik (1873-1934) gewähren Einblicke in die Lebensläufe zweier Künstlerpersönlichkeiten, in deren Erfahrungen und Schaffen sich mehr als ein Jahrhundert jüdischer Geschichte zwischen traditionsverwurzeltem, vernichtetem osteuropäischen Schtetl, einer neu erstehenden hebräischen Kultur in Erez Israel, einer unterdrückten jüdischen Existenz in der ehemaligen Sowjetunion und einem verwaisten Judentum in Deutschland nach der Schoa abbilden. Beide verbindet die Erinnerung an die „Mame“, denn auch unter den Versen des modernhebräischen Meisters schlummern jiddische Klänge, die nach der in der Diaspora verlorenen Mutter rufen. Anschließend treten Alexander Estis und Gundula Schiffer mit dem Publikum ins Gespräch.