FOTO: © Renaissance-Theater Berlin

IM SCHATTEN DER DIKTATUR - DER SCHAUSPIELER RENÉ DELTGEN

Das sagt der/die Veranstalter:in:

von Frank Feitler und Kristof van Boven

Westdeutsche Nachkriegskinder kennen René Deltgen als «Paul Temple»-Sprecher im Radio und als «Der Hexer» im Edgar-Wallace-Kino; die letzte Fernsehrolle war der Alm-Öhi in einer «Heidi»-Verfilmung. Deltgen, seit Beginn seiner UFA-Karriere auf Helden spezialisiert, verstrickte sich durch Propagandafilme tief in die Medien-Strategie der Nazis und stand kurz vor Kriegsende noch auf der Liste von Hitlers Lieblingsschauspielern.
Der Staat Luxemburg machte ihm nach dem Krieg den Prozess und entzog ihm die Staatsbürgerschaft. Beim Prozess um seine Nazi-Verstrickung verteidigt sich Deltgen beispielhaft naiv – er sei doch immer nur Schauspieler gewesen, und er habe doch immer nur Aufträge und Verträge erfüllt … kein Schuldbewusstsein, nirgends. Besonders übel nahm ihm seine Heimat, dass er unter jungen Leuten offiziell für die Nazis und für den Anschluß Luxemburgs an Hitler-Deutschland geworben hatte.

Die beiden auch in Deutschland erfolgreichen Luxemburger Schauspieler André Jung (zuletzt im Kino zu sehen in „Wanda mein Wunder“ und in der Fernsehserie „Unbroken“ und auf der Bühne in „Verrückt nach Trost“ von Thorsten Lensing) und Luc Feit („Babylon Berlin“) versuchen, sich Deltgen anzunähern und sich ein Bild zu machen vom Leben eines Künstlers in der Diktatur.

Produktion: Escher Theater

Ko-Produktion: Esch2022 – Capitale Européenne de la culture, Théâtre de la Ville de Luxembourg, St. Pauli Theater, Hamburg

Location

Renaissance-Theater Berlin Knesebeckstr. 100 10623 Berlin

Organizer

Renaissance-Theater Berlin Berlin

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