Seine raue, tiefe Stimme erkennt man sofort – und man vergisst sie nicht. In der Distel war er über viele Jahre als Gesangspartner von Bettina Wegner zu erleben; bei diesem Konzert wird sie ihn mit einem Gastauftritt und mehreren ihrer Lieder beehren.
Troyke liebt alte Chansons und Volkslieder, doch die Themen seiner Programme sind ganz im Heute verankert. Er sammelt Lieder von Mund zu Mund – etwa „Jiddische vergessene Lieder“ von Sara Bialas-Tenenberg –, präsentiert Kabarett-Chansons, schreibt neue Lieder und Nachdichtungen. Meisterhaft verbindet er das Groteske mit dem Melancholischen und findet dafür immer wieder den Weg über den Humor.
An der Gitarre ist erneut El Alemán dabei – ein grandioser Instrumentalist und Songschreiber, der auch eigene Stücke beisteuert.
Karsten Troyke weiß einen ganz anders differenzierten Ton anzuschlagen, selbst bei beklemmender Thematik gelingt es ihm noch, das Zynische mit dem Komischen, das Grauenhafte mit dem Grotesken zu verbinden. Seine Stimme wirkt zwar weniger „schön“, aber nicht minder eindringlich und hat eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit.
Beide sind einer Art des Singens verpflichtet, die zunächst schöne Lieder, auch Volkslieder präsentiert, aber durch die politischen Umstände gleichsam dazu gezwungen wird, politische Lieder zu bringen.
Bettina Wegner, mit Berliner Charme („Ick probier et einfach mal“) und mit der Sensibilität, für die sie steht, lässt die verschiedenen Facetten von Melancholie eine latent spürbare Aggressivität berühren. Das zornige Crescendo, durch kräftiges Stimmen-Vibrato noch gesteigert, wird gebrochen durch lockere und gar ironische Moderation, der eine selbstverständliche Menschenliebe zugrunde liegt.
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