Machen wir uns nichts vor: So etwas wie das "wahre Leben" gibt es nicht. Es gibt nur Erfahrungen und die Verhandlungen, die wir führen, um sie mit anderen Menschen zu teilen. Auf ihrem zweiten Album Blue Raspberry taucht die in New York lebende Songwriterin Katy Kirby kopfüber in die Kunstgriff der Intimität: der Glitzer in den Lidfalten, das Lächeln mit elektrischem Summen, der synthetische Rosenduft. Als Exegese von Kirbys erster queerer Beziehung zeichnet Blue Raspberry das Crescendo und den Zusammenbruch einer neuen Liebe nach und genießt dabei jede schimmernde Scherbe aus Kandiszucker, Bonbons und Glasscherben auf dem Weg.