FOTO: © Rainer Zerback

KÜNSTER-RUNDGANG mit RAINER ZERBACK zu den Werkgruppen, PLACES OF INTEREST und CONTEMPLATIONES

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Auch zu dieser Ausstellung gibt es wieder Künstlerrundgänge, bei denen ihr die Gedanken und Techniken, die hinter den Fotografien stecken, erleben und erfahren könnt. 

 

Im zweiten Rundgang geht es und die Werkgruppen PLACES OF INTEREST und CONTEMPLATIONES.

 

"Im Jahr 2013 begann ich, die Besucherströme an touristischen Hotspots zum Thema von Bildern zu machen, seit 2018 arbeite ich gezielt an der Serie PLACES OF INTEREST. Der Begriff »Places of Interest« stammt aus Reiseführern und bezeichnet Orte mit besonderer Bedeutung, seien es historische oder kulturelle Stätten oder landschaftlich spektakuläre oder malerische Orte. Widmete sich die Serie zu Beginn ausschließlich touristischen Naturlandschaften, umfasst sie seit 2019 auch ikonische Plätze großer Metropolen. Neben dem übergeordneten und verbindenden Aspekt der touristischen Sehenswürdigkeit, des »Place of Interest«, setzen die beiden Unterserien LANDSCAPES und SQUARES unterschiedliche Akzente. Während wir bei Landschaften eine gewisse Ursprünglichkeit und Leere erwarten, trifft das auf innerstädtische Plätze selbstverständlich nicht zu. Diese laden förmlich zum Flanieren, zum Sehen und Gesehen-Werden ein. Im Umgang mit zufällig vorgefundenen Situationen aus der Realität verdichte ich in einem synthetischen Prozessschritt den abgebildeten Raum, um die surreal anmutende Hyperrealität zu schaffen, die ich inder Situation sehe. Die Inszenierung von Wirklichkeit findet nicht direkt vor Ort, sondern virtuell in der Bildbearbeitung statt."

 

"Was wäre, wenn der Mensch von der Erde verschwinden würde? Wie sähe unser Planet ohne uns aus? In meiner Serie CONTEMPLATIONES entwerfe ich ein solches Szenario – in stillen, hitzeflirrenden Bildern ohne apokalyptisches Getöse. Die gezielte Bildbearbeitung rückt einzelne alltägliche Gegenstände in den Fokus. Uns begegnen nur Spuren menschlicher Zivilisation: Autos, Strommasten, Behausungen verschiedener Art. Was im ersten Moment den Eindruck friedvoller Unschuld erweckt, wirkt auf den zweiten Blick irritierend und beunruhigend. Es scheint, als seien die Menschen vor kurzem noch da gewesen. Eine solche – aktuelle, dystopische – Lesart der Serie steht keineswegs im Widerspruch zu alternativen, früheren Interpretationen der Serie als Einladung zur inneren Einkehr und Kontemplation. Die Ruhe der Bilder birgt zugleich ein Gefühl der Melancholie, Einsamkeit und des Unbehagens in sich."

Location

Mannheimer Kunstverein e. V. Augustaanlage 58 68165 Mannheim

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