Dass Giuseppe Verdi (1813–1901) statt eines italienischen Stoffes mit William Shakespeares »Macbeth« auf einen englischen Klassiker für sein neues Bühnenwerk zurückgriff, nahmen ihm die Rezensenten der Uraufführung 1847 in Florenz übel. Das Publikum dagegen zeigte sich begeistert von der Mischung aus menschlicher Tragödie und Schauerromantik, in der Verdi einmal mehr die Einheit von Dichtung und Musik im Dienste der theatralen Wirksamkeit anstrebte.
Dem siegreichen General Macbeth prophezeien Hexen den Aufstieg zum König von Schottland. Doch auch für seinen Freund Banquo haben sie einen zukunftsweisenden Spruch: Er soll der Vater künftiger Könige sein. Fortan verfolgen Macbeth und seine ehrgeizige Frau, die Lady, einen blutigen Weg zum Thron. Nach dem amtierenden König fällt Banquo ihnen zum Opfer, dessen Sohn aber kann den Auftragsmördern entkommen und Macbeth seines Thrones nicht mehr sicher sein. In Wahnsinn verwandelte Hybris und der Untergang des Königspaares nehmen ihren zwingenden Lauf.