Schmicklers Auftragskomposition „Entwurf einer Rheinlandschaft“ wird am 22. Juni 2022 die Monheim Triennale eröffnen. Der Komponist inszeniert mit Elektronik, Gesang, Chor und großer Besetzung ein spektakuläres Klangereignis auf dem Rhein, mit dem er das Verhältnis von nah und fern in Musik, Text und Performance thematisiert.
Durch die Inszenierung an beiden Ufern des Rheins wird das Spannungsverhältnis von nah und fern, von lokal und global sowie von Grenzen (der Rhein als „Grenzfluss“) und Grenzüberschreitungen (auch im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine) in Klang übersetzt. Verwoben mit rheinischen Sagen und Mythen wie dem Rheingold der Nibelungen, den Nationalkult-Inszenierungen durch Wagner und Nietzsche bis zu deren Dekonstruktion durch Elfriede Jelinek, stellt Schmickler die Frage, wie sich Klänge über große Distanzen entwickeln und welche Formen der Übertragung möglich sind. Die Musikerinnen und Musiker werden auf zwei Booten spielen, während ein Sprechchor aus Foucaults „Heterotopien“ zitiert. Dazu kommen Trompeten und Posaunen, Muschelhorn, Elektronik, Percussion, die Heldenbaritonistin Lucia Lucas, die Altistin Ariana Lucas und die Stimmkünstlerinnen Jennifer Walshe, Stine Janvin und Janneke van der Putten, ein Chor und ein Akkordeon-Orchester.
Marcus Schmickler (comp), Susanne Blumenthal (ltg. cond)
Vokalistinnen: Jennifer Walshe, Lucia Lucas, Stine Janvin,
Janneke van der Putten, Ariana Lucas
Trompete/ Muschelhorn: Marco Blaauw, Christine Chapman, Christopher Collins, Susanne Knoop
Posaune: Bruce Collins, Matthias Muche, Shawn Grocott
Marcus Schmickler (laptop), Dirk Rothbrust (perc)
Akkordeon-Orchester Bayer-Leverkusen, Theatergruppe ZWAR Baumberg & Gäste
Paul Jeukendrup (Klangregie)
Uraufführung
Gefördert durch: Musikfonds, Neustart Kultur, Bundesministerium für Kultur