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Minna von Barnhelm

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Major von Tellheim hat sich in ein Gasthaus zurückgezogen. Unehrenhaft aus dem Militär entlassen, verwundet und mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert, befindet er sich mittellos in einer Art unruhiger Stagnation. Auch die junge Wirtin braucht dringend Geld. Als die wohlhabende Minna von Barnhelm mit ihrer Vertrauten Franziska anreist, verweist sie den Major in ein schlechteres Zimmer. Minnas Suche nach Tellheim, ihrem Verlobten, findet damit ein überraschendes Ende – ein Happy End liegt aber in weiter Ferne. Denn nach dem Krieg ist nichts wie zuvor. Es beginnen Auseinandersetzungen um die Möglichkeit einer Beziehung auf Augenhöhe: Tellheim bemisst diese an gleichmäßig verteiltem Wohlstand und persönlicher Ehre, womit er sich selber ins Abseits katapultiert. Minna dagegen hält fest an ihrer Ansicht, dass es nichts weiter brauche als Liebe.
Die Frage nach Geschlechterrollen und -zuschreibungen war schon zu Lessings Zeiten Thema: Welche (eigenen) Erwartungen richten sich ans „stärkere Geschlecht“ und die „männlichen Versorger“? Wie und warum muss die Frau darum ringen, frei lieben und unabhängig über ihr Leben bestimmen zu dürfen? Die Liebe als anarchischer und komischer Zustand, der die Vernunft der kühlsten Menschen auszuhebeln vermag, deckt unbarmherzig Selbstzweifel und fremdbestimmte Lebensentwürfe auf. Minna von Barnhelm zeigt eine vom Geld dominierte und vom Krieg gezeichnete Welt, die sich selbst und ihr gesellschaftliches Panorama befragt. Wer kämpft? Wer räumt auf? Wer bleibt übrig? Wer bezahlt? Wer liebt, liebt.

Location

Deutsches Theater Berlin Schumannstr. 13 a 10117 Berlin

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