FOTO: © Oscar Garcia

Sonic Pluriverse Festival: Terapia - Siti Muharam, Aziza Brahim, Wahid Paradis

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Aziza Brahim

Aziza Brahims Leben wurde durch die Vertreibung und politische Unterdrückung der saharauischen Bevölkerung geprägt, die auf Marokkos Invasion der Westsahara im Jahr 1975 folgten. Sie flüchtete als Teenagerin nach Kuba, entdeckte dort ihre Leidenschaft für Songwriting und lebt mittlerweile in Barcelona.

Brahims Musik ist eine kraftvolle und nuancierte Mischung aus unterschiedlichen Musikkulturen, mit Elementen aus westafrikanischen, iberischen, mediterranen und afro-kubanischen Traditionen. Ausgehend von ihrem saharauischen Erbe lässt sie in ihre Kompositionen oft die hypnotischen Klänge des Haul einfließen – Gesang begleitet von Tabal-Rhythmen –, die ihr als Mittel des Ausdrucks ihrer Kultur und Identität dienen. Als Songwriterin, Sängerin und Instrumentalistin wurde Brahim zu einer prominenten und wortgewandten Sprecherin des saharauischen Volkes und seines ständigen Kampfes um Anerkennung und Gerechtigkeit.

Mawja (2023), ihr fünftes Studioalbum, hat einen tiefen Bezug zu ihren Wurzeln. „Mawja war das Wort, das meine Großeltern benutzten, wenn sie das alte Kofferradio einschalteten, das wir im Haus hatten“, sagt Brahim. Ihr Werk ist wie eine Reise durch Herkunft, Erinnerungen, Vertreibung, Ungerechtigkeiten und Widerstand, katalysiert durch Poesie und Musik.

Siti Muharam

In Siti Muharams Timbre lebt das musikalische Erbe ihrer Urgroßmutter weiter, der geschätzten Taarab-Virtuosin Siti binti Saad. Diese wurde in einer von männlichen Künstlern dominierten Ära des Genres als Ikone gefeiert und schrieb im Jahr 1920 Geschichte: als die erste weibliche Künstlerin aus Ostafrika, die kommerzielle Aufnahmen machte. Über ein Jahrhundert später setzt sich Siti binti Saads Urenkelin dafür ein, dieses Erbe zu ehren und zu bewahren.

Siti Muharam geht ihrer Kunst mit unerschütterlicher Leidenschaft nach und verleiht dem Genre neue Vitalität. In ihren Interpretationen kanalisiert sie den innovativen Geist und die unerschütterliche Hingabe, die das Handwerk ihrer Urgroßmutter auszeichneten. Auf ihrem Album Siti of Unguja (2023) bezieht sich Muharam meisterhaft auf Saads Ära, indem sie den perkussiven Kidumbak-Stil integriert und die formale Schichtung des Taarab abstreift, um die eklektische Essenz der Swahili-Straßenkultur Sansibars zu beschwören, die Saad stark beeinflusst hat.

Kidumbak zeichnet sich durch eine Verschmelzung von Suaheli-Poesie, Koranversen, afrikanischen Polyrhythmen und einer Reihe indischer und europäischer Einflüsse aus. Mit seiner rhythmischen Komplexität und melodischen Tiefe entwickelt sich das unverwechselbare und vielseitige Genre ständig weiter und hat anhaltend große Relevanz. 

Wahid Paradis

Das Zusammenspiel aus Wahid Paradis’ umfangreicher Vinylsammlung, seinem ausgezeichneten Geschmack und seiner Virtuosität als DJ erzeugt eine Atmosphäre, die das Publikum von Anfang bis Ende in ihren Bann zieht. In seinen Sets verbindet Wahid Paradis mühelos eklektische arabische Klänge mit starken Akzenten des libanesischen Synth-Pop und kosmischen Disco-Sounds der 80er Jahre – eine Einladung zum kollektiven Zuhören, Mitfühlen und spontanen Tanzen.


 

Preisinformation:

16.00 - 20.00€

Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele

Location

Haus der Kulturen der Welt | HKW John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin

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