Vom Öffnen des Ortes. Elektroakustische und instrumentale Transformationen öffentlicher Orte im Kontext von Geschichte und Politik [Lecture]

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Peter Gahn widmet sich der künstlerischen Erkundung von Orten, insbesondere solchen mit historischen oder politischen Bezügen, und der Umwandlung dieser Erfahrungen in instrumentale sowie elektroakustische Musik. Während seiner künstlerischen Erkundungen sammelt der Komponist Peter Gahn Klänge, die aufgenommen, erlebt oder erinnert werden, und auch Strukturen, wie sie beispielsweise in der Architektur zu finden sind. Diese Eindrücke werden anschließend in elektroakustische Geräusche und Signale übersetzt, um ihre klangliche Entsprechung zu finden. Die daraus entstandene Musik wird in Folgeprozessen in weitere Schichten transformiert, die parallel oder alternativ aufgeführt werden können.

Im Vortrag werden Hintergründe und die Entstehungsgeschichte des Werkkomplexes Vom Öffnen des Ortes (2022) erläutert, der nach Recherchen in der 1938 eingeweihten Reformations-Gedächtnis-Kirche Nürnberg und zur 1938 zerstörten Nürnberger Hauptsynagoge entstanden ist. Einen Schwerpunkt dieser Komposition bilden Audio-, GPS- und Bewegungsaufzeichnungen von Spaziergängen, die von den Toren der Stadtmauer zum ehemaligen Platz der Synagoge verliefen. Darüber hinaus werden u.a. der Werkkomplex De-escalating Skies (2017), der nach Recherchen zu versteckter militärischer Infrastruktur im Rheinland entstanden ist, und eine gerade im Entstehen befindliche Arbeit zum historisch belasteten Nürnberger Opernhaus vorgestellt. Vor und nach dem Vortrag kann Vom Öffnen des Ortes als Installation mit Klang, Video und Licht erfahren werden.