FOTO: © Franziska Zollweg

Von "Gastarbeitern" und Wegbegleitern - ein Temporary History Lab

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Warum sind seit den 1950er-Jahren „Gastarbeiterinnen und Gast­arbeiter“ nach Harburg gekommen und hiergeblieben? Wie haben sie gelebt und gearbeitet? Und inwiefern waren die „Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter“ von damals die Wegbereiterinnen und Wegbereiter für die heutige migrantische Vielfalt in Harburg? Diesen Fragen widmet sich das Temporary History Lab, das ab 25. März 2024 im Kulturhaus Süderelbe zu sehen ist.

Aus Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und der Türkei ­kamen Menschen, um hier zu arbeiten. Seit den 1950er-Jahren wurden sie als sogenannte „Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter“ an­geworben. Einige gingen zurück, andere blieben hier – und sie alle trugen einen Teil zu Deutschlands Wohlstand bei. „Doch wir wissen viel zu wenig von ihnen und ihren Geschichten“, sagt Nils ­Steffen, Historiker an der Universität Hamburg und Initiator des Projekts. Mit Studierenden der Public History hat er sich auf die Suche nach historischen Spuren der sogenannten „Gastarbeiter“ gemacht – und wenig gefunden. Projektpartner Stephan Kaiser vom Kulturhaus Süder­elbe betont: „Migrationsgeschichte ist im Hamburger Süden zwar ein wichtiges Thema, aber eines, das bislang kaum erforscht ist.“

Fast 50 Prozent der Harburgerinnen und Harburger haben eine Migrationsgeschichte. Aus den „Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern“ von damals, ihren Kindern und Enkeln sind heute vielfach Gastgeberinnen und Gastgeber geworden. Und viele von ihnen betreiben Arztpraxen, Restaurants, Friseursalons oder Schneidereien. Sie sind zu einem alltäglichen und unersetzlichen Teil Harburgs geworden.

Das Temporary History Lab bringt Vergangenheit und Gegenwart zusammen. Spuren aus der Geschichte treffen auf Stimmen von heute. Die Geschichtsstudierenden haben hierzu Interviews mit Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Region geführt. Das Projektteam lädt die Besucherinnen und Besucher ein zum Entdecken, Nachdenken und Mitmachen: Gesucht werden Erinnerungen, historische Dokumente und Fotos zur Migrationsgeschichte im Bezirk seit den 1950er-Jahren.

„Von ‚Gastarbeitern‘ und Wegbereitern“ ist ein Projekt des Arbeitsfeldes Public History der Universität Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Kulturhaus Süderelbe. Es wird unterstützt durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, das Bezirksamt Harburg, die Lokalen Partnerschaften Harburg & Süderelbe sowie Unternehmer ohne Grenzen e. V. 2023 war es bereits im Rathaus Harburg zu Gast.

Location

Kulturhaus Süderelbe Am Johannisland 2 21147 Hamburg

Organizer

Landeszentrale für politische Bildung Hamburg

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