In the organizer's words:
Die Konfrontation von zwei konträren Sprachkunstwerken – Samuel Becketts perfektem Uhrwerk in „Das letzte Band” und Peter Handkes postdramatischem Echo darauf - „Bis dass der Tag euch scheidet” – ist ein Dialog zwischen zwei Welten: Virtuosität, Weltverneinung und manische Kontrolle treffen auf Lebensfreude, Mut zum Irrtum und leidenschaftliche Empörung. Charakter versus Person, Schauspiel versus Performance, Perfektion versus Improvisation. Wer hat das letzte Wort?
Zwei Texte, die in allem weit voneinander entfernt sind, stehen in zeitlicher Verzögerung in Dialog miteinander: Krapps Ego bei Beckett wird zerlegt von seinem weiblichen Widerhall, der namenlosen Frau, die er selbst im Verlauf seiner obsessiven Wiederholungen heraufbeschworen hat. Welche Möglichkeiten des Perspektivwechsels öffnet uns diese Frau, die, nachdem sie Krapp im Schatten zuhörte, endlich das Wort ergreift? Ist es wirklich notwendig, dass jemand das letzte Wort hat? “Im Arabischen haben >Herz< und >Position wechseln< die gleiche Wurzel”, sagt sie.
Barletti/Waas sind mit ihren intensiven Theaterarbeiten zu Texten von Peter Handke international getourt; sie setzen oft vollständig auf das gesprochene und gedachte Wort, auf die Kraft der Reduktion. Auch in der Inszenierung DAS LETZTE WORT ist das Sprechen zentral. Während das Publikum im ersten Teil in einer schwarzen Kammer dicht bei der auf den Text und die Regieanweisungen reduzierten Figur des Krapp sitzt, öffnet sich im zweiten Teil die Spielfläche in die Weite des TD-Saals, in eine raumgreifende Klanginstallation zum Live-Schauspiel.
Price information:
10.00 - 25.00€ Solidarisches Preissystem