In the organizer's words:
Monolog für einen weißen Männerkörper vor autobiografischem Hintergrund. Erster Materialaufriss einer geplanten Trilogie im Kontext eines internationalen deutsch-chilenischen Theaterprojektes. Mamihlapinatapai ist ein Wort aus der Sprache der Yaghan, einem vermeintlich ausgestorbenen Volk Patagoniens. Es gilt als eines der am schwierigsten zu übersetzenden Worte - umschrieben etwa: „das Austauschen eines Blickes zwischen zwei Personen, von denen jeder wünschte, der andere würde etwas initiieren, was beide begehren, aber keiner bereit ist, zu tun.“ In einer szenischen „Übertragung" frei nach Samuel Becketts letztem Band begeben sich Manuel Harder und Christoph Wirth auf eine Reise zu den Untiefen deutsch-chilenischer Geschichte. Vor dem Hintergrund autobiografischer Bezüge Manuel Harders verhandeln sie dabei auch Fremd- und Selbstbestimmungen zwischen kolonialer Schuld weißer Männlichkeit, rechter Gewalt und der Sehnsucht nach Handlungsfähigkeit und Utopie in politisch finsteren Zeiten. Die Blackbox wird zum Ort eines problematischen Träumens - von einem zum anderen Ende der Welt. Freiboxen heißt am DT das Format, in dem Ensemblemitglieder die Möglichkeit haben, sehr persönliche Projekte und Anliegen vorzustellen: mit kurzer Anlaufzeit, inhaltlich überraschend und im Ergebnis ästhetisch vielfältig.