Wolfgang M. Schmitt im Gespräch mit Theresia Enzensberger über »Die Wand« von Marlen Haushofer
Während eines Ausflugs in die Berge wird eine 40-jährige Frau plötzlich durch eine unsichtbare Wand von der restlichen Welt abgeschnitten. Jenseits der Wand scheint alles Leben erstarrt zu sein; die Menschen und Tiere wirken wie versteinert oder tot. In dieser absoluten Isolation muss die Frau lernen, allein zu überleben. Marlen Haushofer veröffentlichte 1963 diese außergewöhnliche, dem magischen Realismus nahestehende Robinsonade unter dem Titel »Die Wand«. Dieser Klassiker der deutschsprachigen Literatur ist zum einen ein literarisches Meisterwerk, in dem die Ich-Erzählerin schonungslos und mit einer präzisen Sprache sich selbst, die conditio humana sowie die gewaltsamen Gesellschaftsstrukturen hinterfragt, zum anderen ist »Die Wand« ein hochpolitischer, feministischer, zivilisationskritischer Roman, dessen Aktualität keineswegs passé ist. Die Schriftstellerin Theresia Enzensberger und der Podcaster und Autor Wolfgang M. Schmitt diskutieren über die Bezüge zur Gegenwart.
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