Clubraum 7/5€
Yevgeniy Breyger (geboren 1989 in Charkiw) und Madara Gruntmane (geboren 1981 in Liepāja) verbindet die Suche nach einer empathischen Sprache in unserer von Gewalt geprägten Gegenwart.
Breygers jüngster Gedichtband „Frieden ohne Krieg“ (kookbooks 2023) kreist fast im Celan‘schen Sinne um ein Datum. Es markiert nicht nur den Tag, der den Krieg wieder mitten nach Europa gebracht hat. Als Antwort auf die Eskalation der russischen Aggression gegenüber Ukraine schreibt Breyger ein Tagebuch in Versen, „kriegsbuch“ wie er es nennt, und fokussiert die indirekten Spuren der Gewalt, wie etwa eine Telefonnummer, die Eltern auf den Rücken eines fliehenden Kindes schreiben.
In ihren oft autobiografischen Gedichten montiert Madara Gruntmane einzelne Stimmen zu Szenen latenter und realer Gewalt. In diesen Situationen existenzieller Verlassenheit wird alles zur Bedrohung: der dunkle Nachhauseweg, ein stierender Nachbar, der betrunkene Bekannte. Gruntmanes Lyrik lotet traumatische Erfahrungen und deren direkte körperliche Folgen aus: „Meine Haut ist mir böse.“
Mit Yevgeniy Breyger und Madara Gruntmane im Gespräch mit Sonja Hartl
Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht.
Projektleitung: Timo Berger | Matthias Kniep
Mit Breyger, Yevgeniy, Gruntmane, Madara,
Gefördert durch:
Latvian Literature. Das poesiefestival berlin ist ein Projekt des Haus für Poesie in Kooperation mit der Akademie der Künste und wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.