RIO REISER - Mein Name ist Mensch
Rio Reiser und seine Band Ton Steine Scherben zeigten noch vor Udo Lindenberg, dass Rockmusik auch deutsch sein kann. Reiser schrieb keine Schlagertexte, die in Dieter Thomas Hecks »Hitparade« landeten, seine Songs hatten gesellschaftliche Sprengkraft und lieferten den Soundtrack für den Aufbruch einer ganzen Generation. »Keine Macht für Niemand« beispielsweise wurde lange Zeit nicht in westdeutschen Sendern gespielt, auch nicht so poetische Liebeslieder wie »Komm schlaf bei mir« aus dem Jahre 1972.
Frank Leo Schröder und Gert C. Möbius, der Bruder Rio Reisers, haben mit »Rio Reiser – Mein Name ist Mensch« ein Musiktheaterstück für das Schiller Theater entwickelt, das ein sehr poetisches – auch im Sinne Rio Reisers – aufklärerisches Bild dieses Ausnahmekünstlers zeigt: Berlin 1970. Hausbesetzungen, Kommune 1, LSD, die Gründung der RAF – West-Berlin ist das Zentrum des subversiven Untergrunds. In dieser Zeit des Aufbruchs und der Rebellion schließt sich um Rio Reiser die legendäre Band Ton Steine Scherben zusammen. Als die Band auseinanderfällt, startet Rio Reiser eine Solo-Karriere.
Regisseur Frank Leo Schröder inszenierte »Rio Reiser« bereits 2017 am Potsdamer Hans Otto Theater und erhielt dafür viel positives Feedback von Presse und Zuschauer*innen. Die Inszenierung wurde sogar für den Friedrich Luft Preis nominiert.
Für die Berliner Inszenierung »Rio Reiser – Mein Name ist Mensch« haben er und Gert C. Möbius die politischen Umstände der damaligen Zeit noch genauer sichtbar gemacht und sind dabei insbesondere auf die Geschehnisse in Berlin eingegangen, denn »Rio und Berlin, das sind zwei Dinge, die man in einem Atemzug nennt«, findet er. Außerdem sind die beiden eindringlicher und tiefer in Rios Privatleben eingetaucht und erzählen insbesondere seine Liebesbeziehungen intimer.
➔ Das Konzert: Rio Reiser – Mein Name ist Mensch
Am 17., 18. und 29.8. im Saal des Heimathafen Neukölln.