FOTO: © Filip Felix / Willie Stark

Double Bill: Thaddäus Maria Jungmann - JUNGMANN // JUNGKLAUS | Willie Stark - Chapt(her)s

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Double Bill:

Thaddäus Maria Jungmann - JUNGMANN // JUNGKLAUS

Willie Stark - SHOWING Chapt(her)s

 

Mo. 29.04.2024 20:00 - Welttanztag

Di. 30.04.2024 20:00
im Anschluss Tanz in den Mai Party

 

JUNGMANN//JUNGKLAUS

Thaddäus Maria Jungmann

JUNGMANN: 1800mm, 75kg Fleisch, Höchstgeschwindigkeit 20 km/h, zwei Beine, zwei untrainierte Arme, Flexibilität und Dehnbarkeit.

 

JUNGKLAUS: 2500mm, 3000kg Stahl, Höchstgeschwindigkeit 17 km/h, vier Räder, leistungsstarke Hubhydraulik, Stabilität und Wendigkeit.

 

In JUNGMANN//JUNGKLAUS treffen die beiden heterogenen Körper in einem maschinellen Pas de deux aufeinander, welches diskriminierende Arbeitserfahrungen von Jungmann als queere Person in einem Logistikzentrum verhandelt. Die Innenkabine dient als safer space bis die harten JUNGKLAUS-Gabeln soft werden und JUNGMANN zärtlich dem queerfeindlichen Boden entheben. Ein kontinuierlicher Prozess der Transformation bis Blut und Öl ineinanderfließen und die Intimität zwischen verletzbarem Fleisch und unverwundbarem Stahl unsere zurechtgestapelten und vermeintlich unumstößlichen kapitalistischen und binären Denkweisen herausfordern.

Umgestapelt werden einerseits Konventionen dessen, was als das “Maskuline” gilt, sobald von schwerer körperlicher Arbeit mit Maschinen gesprochen wird, als auch der normativ geprägten Standards des Paartanzes, der in einer dualen Einteilung in Mann und Frau im Ballett stattfindet. JUNGMANN//JUNGKLAUS überdenkt die (emotionale) Verbindung zwischen Mensch und Maschine und spekuliert, wie wir technische Objekte entmännlichen können, um schlussendlich (kapitalistische und patriarchale) Systeme zu ‘verqueeren’.

 

Thaddäus Maria Jungmann ist Performer*in. In ihrer interdisziplinären Praxis verwebt sie Textfragmente mit Bewegung. Ihr Schwerpunkt konzentriert sich auf autofiktionale Performances, in denen sie soziale Phänomene wie Hotness an ihrem eigenen Körper hinterfragt, die Hässlichkeit von Glitzer erkundet und Vorgärten als Ort der Begegnung inszeniert.

 

Konzept & Performance Thaddäus Maria Jungmann

Gabelstaplerfahrer John Ossowitzki

Musik Carl-Noë Struck

Ausstattung Mila Weinert

Dramaturgie Daniela Riebesam

Produktion Rona Ludin, Florian Rzepkowski

Fotos Filip Felix, Lars Ksienzyk

Trailer Filip Felix

Outside Eye Carolina Brinkmann

 

Eine Produktion von Thaddäus Maria Jungmann, koproduziert durch das Figurentheater Osnabrück
 

Gefördert durch Fonds Darstellende Künste und Landesbüro NRW

Unterstützt durch eine Recherche in der Kolbhalle Köln 2023 und einer Residenz bei Low Air/Litauen 2024

 

SHOWING Chapt(her)s

Willie Stark

Tanz wird in Chapt(her)s als politisches Instrument und Mittel zur Ermutigung verstanden. Im Laufe der Geschichte haben sich zahlreiche Tanzstile als Ausdrucksformen und als Akte des Widerstands gegen soziale Zwänge und Unterdrückung entwickelt. In chapt(her)s wird untersucht, wie Kultur, Geschlecht, Rasse, Geschichte und sozioökonomische Verhältnisse den Ausdruck oder die Unterdrückung von Wut, Empathie, Unterdrückung, Liebe und Verständnis beeinflussen. Bei Chapt(her)s handelt es sich um eine experimentelle Forschung, bei der der Körper im Mittelpunkt steht, sowohl als Subjekt als auch als Objekt. Der Fokus liegt auf der verkörperten Erfahrung und der Konzeption neuer Wege und Möglichkeiten der Bewegungserforschung, indem ein Treffpunkt zwischen verschiedenen Tanzstilen geschaffen wird: Urbaner Tanz und zeitgenössische Tanztechniken.

 

In diesem Werk werden Frauen aus einer weiblichen Perspektive dargestellt: als Mütter, Gottheiten, Retterinnen, Prostituierte oder Huren, Märtyrerinnen, Heilige und Nonnen. Wir wollen eine Diskussion über Geschlechternormen und Frauen, die mit Body Shaming, doppelten Standards, intensiver Kontrolle, sozialen Medien, politischer Unterdrückung und sozialer Marginalisierung konfrontiert sind, durch Forschung, Stimme, Sound und Bewegungsmaterial anstoßen.

 

 

Willie Stark, aus Uganda stammend, geboren und aufgewachsen in Paris, arbeitet als Performing artist, Choreografin und Tänzerin. Sie begann ihre Tanzausbildung im Modern Jazz und setzte sie in verschiedenen Tanzstilen wie Hiphop, House, Afro Dances und später Contemporary fort.

Willie Stark ist Preisträgerin des Tanz NRW Sprungbretts 2017, wo sie ihr erstes Solo kreierte und produzierte. In verschiedenen Kollaborationen entwickelt sie transdisziplinäre Projekte zwischen Bewegung und Musik und bringt die Disziplinen untereinander und miteinander zum Tanzen. Sie tanzte in Performances, die unter anderem vom HAU Hebbel am Ufer Theater, tanzhaus nrw, Renegade Pottporus, Philarmonique Liege, Pact Zollverein und dem Ringlokschuppen Ruhr produziert wurden.

Dort hatte sie die Möglichkeit, sich intensiver mit dem zeitgenössischen Tanz zu beschäftigen und Stücke prominenter Choreographen zu erarbeiten und aufzuführen. Ihre Bühnenprojekte zeichnen sich durch eine ausgefeilte Bewegungssprache aus, die aus ihrer jahrelangen Recherche nach Texturen und Klängen hervorgeht und oft in enger Verbindung zu oder inspiriert von einer musikalischen Partitur oder einer bestimmten Gestaltungsidee entstehen.

 

Künstlerische Leitung, Choreographie, Tanz Willie Stark

Choreographischer Input Yasmine Calasse, Laura Schönlau

Musikkomposition Fallon Mayanja

 

Gefördert durch die Kunststiftung NRW

 

Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele

Location

TanzFaktur Siegburger Straße 233w 50679 Köln

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