In the organizer's words:
Eine Klangsuche und eine musikalische Reise zu drei Orten der Welt, die die Bezeichnung „Kongo“ im Namen tragen: Geografisch weit voneinander entfernt, verfügen alle drei über eine Fülle an Ressourcen, einen unvergleichlichen musikalischen und kulturellen Reichtum und teilen viele Gemeinsamkeiten, die den transatlantischen Begegnungen ihrer gewaltvollen kolonialen Vergangenheiten entspringen und deren Wirkungen bis in die Gegenwart nachhallen.
Die transatlantische Reise nimmt ihren Ausgang am Kongo-Fluss und führt über den karibischen Raum bis in den Süden der USA. Der Kongo, mit 4.700 Kilometern der zweitlängste Fluss Afrikas, schlängelt sich aus dem Herzen des Kontinents durch den kongolesischen Regenwald bis in den Atlantischen Ozean und führt alle möglichen Geschichten von Königreichen, Stammesgebieten, Handelsrouten, Migration, Versklavung, Kolonialismus, Unabhängigkeit, kultureller Vielfalt, Kreativität und Widerstand mit sich. Weiter führt die Reise durch ein abgelegenes schwimmendes Dorf im Norden Venezuelas: Congo Mirador, der Ort mit den meisten Blitzen auf der Welt – bis zu 120 pro Minute, begleitet vom Klang des afrovenezolanischen Trommelschlags. Weiter nördlich diente der Congo Square in New Orleans als offener Treffpunkt, an dem versklavte und freie Menschen sich versammelten, um gemeinsam ihre Musik auf neue Ebenen zu führen. Dieser Platz ist von herausragender Bedeutung für die afroamerikanische Geschichte, da hier People of Colour inmitten eines brutalen Versklavungssystems darum kämpften, frei leben und sich ausdrücken zu können. Erst 2011 erhielt er auch offiziell die Bezeichnung Congo Square und wurde als Geburtsstätte der Musikkultur von New Orleans anerkannt. Die hier gepflegten afrikanischen Tänze und die Trommelrhythmen der Feste spielten eine maßgebliche Rolle für die Entwicklung des Jazz.
Congorama vereint Forschungsbeiträge, Live-Konzerte, DJ-Sets, eine Sommer-Open-Air-Reihe, Listening Sessions, Workshops, Vorträge und ein Festival. Das Publikum ist eingeladen, traditionelles Wissen der Ahnen, Rhythmus, Musik und andere Klangpraktiken kennenzulernen und auf ganz neue Art zu erleben, wie der Gemeinschaftscharakter von Sound verschiedene Welten miteinander verbindet.