19:30h TanzFaktur: tanz.einführung
20:00h TanzFaktur HARTMANNMÜLLER : NO FUN
21:00h TanzFaktur NRW-Premiere Hermann Heisig : Singing Machine
22:00h TanzFaktur Eröffnungsfeier
Wenn keine Narren auf der Welt wären, was wäre dann die Welt? Das fragte sich vor langer Zeit schon Johann Wolfgang von Goethe. Ja, was wäre diese unsere Welt ohne diese Kunstfiguren? Wäre sie unbeschreiblich schön und gut und friedlich? Wäre es langweilig? Oder würde einfach nur Chaos herrschen? Derzeit scheint es, als haben die Narren die Macht schon lange übernommen, als tummelten sie sich in unserer instabilen Welt zuhauf, immer auf der Suche nach Streit, nach Gewalt und Aufmerksamkeit. Wenn man sich mal anschaut, wie klein unser Planet ist; wie unvorstellbar winzig er erscheint in unserer Galaxie, vom Universum mal ganz abgesehen – wie wichtig ist dann diese Fragestellung noch? HARTMANNMUELLER starten einen Selbstversuch. Sie kreieren eine von skurrilen Gestalten bewohnte Welt. Und Sie als betrachtender, als wahrnehmender Mensch sind wichtig für diesen Versuch. Begleiten Sie uns durch die persönlichen Gefühlswelten von NO FUN. Wir tanzen gemeinsam den allerletzten Tanz. NO FUN - ein Dilemma mit gutem Ausgang. In den letzten sechs Jahren hat das Duo HARTMANNMUELLER sieben Bühnenproduktionen erarbeitet, in denen sie Tanz mit Performance und bildender Kunst verbinden. In ihrer neuen Produktion NO FUN verlassen die beiden Choreographen als Darsteller erstmals den Bühnenraum und die damit verbundene Doppelfunktion als Choreograph und Performer.
Credits:
Choreographie/Konzept: HARTMANNMUELLER
Darsteller*innen: Sophia Seiss, Thilo Garus, Rodolfo Piazza Pfitscher Da Silva
Musik/Komposition: Orson Hentschel
Licht/technische Betreuung: Philipp Zander
Produktionsleitung: Susanne Berthold
Kostüm: Charlotte Grewer
Distribution: Ingrida Gerbutavičiūte
Eine Produktion von HARTMANNMUELLER, in Koproduktion mit dem Ringlokschuppen Ruhr, Mülheim. Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf. Unterstützt von PACT Zollverein, Essen.
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Ähnlich einem Alleinunterhalter, der streckenweise vom 100sten ins 1000ste kommt, moderiert Hermann Heisig durch Räuspern, Anfeuern, Kommentar, Lautmalerei und diverse flammende Ansprachen den Raum und die ihn umgebende Situation. Zwischen Sprechen, Singen, Tanzen entstehen Nummern, in denen die Stimme zum Resonanzraum des Körpers wird, oder umgedreht der Körper zum Resonanzraum der Stimme: Heisig tanzt, was er singt, und singt, was er tanzt! Hermann Heisig lebt und arbeitet als Choreograf, Tänzer und Performer in Berlin. Innerhalb seiner Choreografien entwickelt Hermann Heisig ein eigenwilliges Bewegungsvokabular, das sich Effizienz widersetzt und Reibungseffekte thematisiert, die Körper in sich, miteinander und im Kontakt zu ihrer Umwelt produzieren. So begann mit dem Solo SLAP/STICK (2013) eine körperliche Auseinandersetzung mit der Mechanik des Komischen, beispielsweise durch den Gegensatz zwischen einem überspannten und losgelassenen, über-lockeren Körper. Dieser Ansatz erweiterte sich in STRTCH (2014) auf die physische Recherche zu klanglichen Effekten wie etwa Nachhall, Übersteuerung und Echo. slave to the rhythm (2018), eine freie Interpretation rhythmisch-musikalischer Erziehung nach Emile Jaques-Dalcroze, thematisiert simultane, teils absurde Verbindungen zwischen Musik und Körper. Daraus entstand 2019 die Soloarbeit Singing Machine. Seit 2020 entwickelt Hermann Heisig gemeinsam mit der Künstlerin, Filmemacherin und Autorin Anna Zett das künstlerische Forschungsprojekt RESONANZ als partizipative Gruppenimprovisation zur gemeinsamen Konstruktion, Imagination und Nach-Erzählung von DDR-Geschichte. Seit 2020 entwickeln Hermann Heisig und sein Team keep on – SCHALLGARTEN reconnected im Rahmen von Tanzpakt Reconnect/Neustart Kultur.
CREDITS/ CAST
Idee, Choreografie, Tanz: Hermann Heisig
Musik: Tian Rotteveel
Bühne/Installation, Kostüme: Julian Weber
Licht: Benjamin Schälike
Dramaturgie: Igor Dobricic
Produktionsleitung: Susanne Ogan
Eine Produktion von Hermann Heisig in Kooperation mit SOPHIENSÆLEN Berlin.
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen - Diese Maßnahmen wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage der vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalte.