Crescentia Dünßer: Blinde Flecken
PHOTO: © Crescentia Dünßer
Collective

Crescentia Dünßer: Blinde Flecken

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In the artist's words:

Inklusiver Audiowalk durch Neuhausen für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ab 12 Jahren

von Crescentia Dünßer, Johanna Kappauf und Annika Martens

Wie sah und sieht das Leben mit körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen in München aus? Ausgehend von dieser Frage laden Crescentia Dünßer, Johanna Kappauf und Annika Martens zu einem kurzweiligen inklusiven Spaziergang ein und „wandern“ mit Audioguide durch den Münchner Stadtteil Neuhausen. Die Performerinnen teilen anhand von historischem Material und persönlich Erlebtem Wissenswertes, Irritierendes, Privates und Poetisches mit den Teilnehmenden. Gleichzeitig erkunden sie konkrete Örtlichkeiten in München Neuhausen, die im Leben von Menschen mit Behinderung eine Rolle gespielt haben oder eine Geschichte dazu erzählen.

Stationen auf dem Weg sind zum Beispiel das Blindeninstitut, die Offene Behindertenarbeit, das Wohnheim für gehörlose Jugendliche oder das Café Wohnwerk e.V. Neben den eigenen Texten verwenden die Künstlerinnen (mit und ohne Beeinträchtigung) Auszüge aus aktuell erforschtem, historischem Material, das in dem ThemenGeschichtsPfad „Inklusion/ Exklusion: Die Geschichte von Menschen mit Behinderungen in München“ von Dr. Elsbeth Bösl zusammengestellt und 2022 veröffentlicht wurde: „…wie können wir die Geschichte von Behinderung erforschen? Bisher hat die Geschichtsschreibung Menschen mit Behinderungen weitgehend übergangen. In den Geschichten über München kommen sie kaum vor. Geht es in den Quellen doch einmal um Behinderung, geschieht das aus der Perspektive der Einrichtungen... Wir erfahren deshalb kaum, wie Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag lebten.“ 

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Veranstaltung:  DO 22. Juni | SO 25. Juni und DI 27. Juni  –  SO 02. Juli | jeweils 18 Uhr 

Dauer: ca. 90 Minuten; das Ende der Tour ist am Schäringerplatz mit Einladung zum Nachgespräch dort oder am Rotkreuzplatz

Ort:  PATHOS Theater (Startpunkt)

Tickets: 30 € Support-Ticket / 18 € Normalpreis / 12 € ermäßigt / 5 € Solidaritäts-Ticket

Von und mit: Crescentia Dünßer, Johanna Kappauf und Annika Martens 

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ÜBER DIE KÜNSTLERINNEN

Johanna Kappauf wurde 1999 in München geboren. Aufgrund ihrer Beeinträchtigung absolvierte sie ihre Schulausbildung am Blindeninstitut München. Seit 2018 arbeitet sie bei der SWW München in der Weberei und spielt dort bei der Theatergruppe „Die Blindgänger“. Inklusionsworkshops an der Otto Falckenberg Schule 2019 und 2020 eröffneten ihr den Weg an die Münchner Kammerspiele. Dort ist sie inzwischen im Ensemble fest engagiert.

 

Annika Martens absolvierte ihr Schauspielstudium an der HfS „Ernst Busch“, Berlin. Von 2006 bis 2011 war sie Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Seit 2011 ist sie an verschiedenen Theatern tätig, u.a. am Stadttheater Ingolstadt, Schauspiel Essen, Bad Hersfelder Festspiele, Stadttheater Lübeck, Ernst Deutsch Theater Hamburg, Schlosspark Theater in Berlin (Regie: Crescentia Dünßer, Otto Kukla, Michael Simon, Thomas Krupa, Philip Tiedemann, Anatol Preissler, Nora Schlocker, Wolf-Dietrich Sprenger, Wolfgang Engel u.a.). Außerdem steht sie für Film und Fernsehen vor der Kamera.

Crescentia Dünßer ist Schauspielerin, Regisseurin und Dozentin. Sie spielte u.a. in Bochum, Zürich, Tübingen und Baden-Baden. 1986 Gründung und Leitung „Zelt Ensemble Theater“, Intendanz Zimmertheater Tübingen und Theater Neumarkt Zürich. Regie führte sie unter anderem am Staatstheater Stuttgart, in Karlsruhe, Braunschweig, Lübeck, Kempten und am Schauspielhaus Hamburg. Sie ist Dozentin an Hochschulen seit 1996, in Zürich, Frankfurt, Linz, München, Stuttgart und Berlin; vor allem für die Entwicklung von interdisziplinären und inklusiven Schreibseminaren und Rechercheprojekten. Ihre Arbeiten waren als Gastspiele in vielen Ländern eingeladen; u.a. im Iran, der Türkei, in Israel, Russland und Finnland. Crescentia Dünßer erhielt den Kurt-Hübner-Regiepreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.