Jeden Tag vertrauen tausende Krebskranke in Deutschland ihren Ärzt*innen und Apotheker*innen. In einer groß angelegten Recherche finden Journalist*innen aber immer wieder Hinweise auf unnötige Chemotherapien, abgelaufene und unterdosierte Medikamente. Die Opfer: Patient*innen und das Gesundheitssystem selbst.
Nach den Cum-Ex Papers (2018) und Tax for free (2021), die sich mit der Finanzkriminalität und Verstrickungen der Politik auseinandersetzten, widmen sich der Hamburger Regisseur Helge Schmidt und sein Team einem weiteren Fall gesellschaftspolitischer Dimension. Erneut setzen sie dabei auf die Zusammenarbeit mit Investigativ-Journalist Oliver Schröm (ARD-Magazin Panorama). Seit 2014 recherchiert Schröm zusammen mit Kolleg*innen zu kriminellen Milliardengeschäften in der Krebsmedizin. Die Veröffentlichungen schlugen hohe Wellen, das umstrittene und inzwischen nicht mehr erhältliche Buch Die Krebsmafia (Co-Autor Niklas Schenck, erschienen im Verlag Bastei Lübbe) wurde zum Bestseller.
Schmidt und Team nutzen die Enthüllungen als Grundlage für ethische und moralische Fragen auf der Bühne: Was passiert, wenn aus einem Gesundheitssystem eine Gesundheitswirtschaft wird? Die Krankheit die begehrte Ware ist, nicht der gesunde Mensch? In ihrer szenischen Installation stellen sie persönliche Gier und das systematische Versagen dem Schicksal Einzelner gegenüber.
Das Theaterstück verwebt journalistische Recherchen mit Krebstagebüchern, Interviews mit Expert*innen und philosophische Fragen zu einem Abend, an dem Leid auf Habgier und Ironie auf Trauer trifft. Publikum und Schauspieler*innen begegnen sich in einem klinischen Wartesaal. Eine künstlerische Annäherung an ein sensibles und emotionales Thema.
Performance: Jonas Anders, Frieder Hepting, Günter Schaupp, Laura Uhlig, Judith Weßbecher | Regie: Helge Schmidt | Ausstattung und Video: TÒ SU (Martina Mahlknecht, Martin Prinoth) | Dramaturgie: Franziska Bulban | Künstlerische Mitarbeit Ausstattung + Video: Mona Rizaj| Musik + Komposition: Frieder Hepting | Assistenz: Judith Weßbecher | Lichtdesign: Sönke C. Herm | Produktionsleitung: Zwei Eulen
Eine Produktion von Helge Schmidt und Team in Koproduktion mit dem LICHTHOF Theater Hamburg, dem TD Berlin und dem asphalt Festival Düsseldorf.
Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, den Berit und Rainer Baumgarten Stiftungsfonds unter dem Dach der Hamburgischen Kulturstiftung, die Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung und die LICHTHOF Stiftung.
Das Gastspiel wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie durch die Wiederaufnahme- und Gastspielförderung des Dachverbands freie darstellende Künste Hamburg aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien
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