Out and about in Südstadt with Casanova, St. Severin and Spanish tapas
Wusstest du, dass sich Casanova mal im Beichtstuhl einer Kölner Kirche versteckt hat? Und das für keine Geringere, als die Ehefrau des Oberbürgermeisters?
Wir wussten das bis zu unserer ersten kulinarischen Stadtführung zumindest nicht. Und waren schwer beeindruckt und direkt in den Bann gezogen, als uns Tourguide Brigitte diese Kölner Anekdote an unserem ersten Stopp auftischte.
Es ist ein sonniger Mittag und Katharina und ich befinden uns am Anfang der Severinstraße, wo wir uns mit einer anderen Gruppe getroffen haben, um gemeinsam zur Cologne Food Tour aufzubrechen. Uns erwartet eine ca. dreistündige Stadttour mit der urkölschen Stadtführerin Brigitte, zahlreichen Geschichten über die Südstadt und insgesamt fünf Food-Stopps, bei denen man den Stadtteil auch von seiner kulinarischen Seite kennenlernt.
Nach einem herzlichen Sektempfang und dem ersten Kirchenstopp macht sich die Truppe auf zum Karl-Berbuer-Brunnen, der wahrscheinlich vielen Kölnern nicht mal bekannt ist. Zu unrecht, denn er hat unglaublich viele Geschichten, vor allem zum Karneval, zu erzählen. Hier lernen wir zum Beispiel, warum das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau besteht, und welche Rolle Köln gespielt hat, eine neue Nationalhymne für Deutschland zu finden.
Nachdem wir also den ersten Wissensdurst gestillt haben, ist es Zeit, den kleinen Hunger zu stillen: mit einem leckeren Schinkenbrötchen (für Vegetarier gibt es Käse) der ökologischen Traditionsmetzgerei Stürmer, unserem ersten Food-Stop. Während wir also vor der Metzgerei stehen und die Spezialität des Hauses probieren, erzählt uns Brigitte von Bräuchen aus vergangenen Zeiten und Kölner Traditionsbetrieben, die sich in der Südstadt einen Namen gemacht haben...
Da es ja die ganze Spannung nehmen würde, dir bereits von allen Stopps und Geschichten zu berichten, belasse ich es bei den vorangegangenen Schilderungen. Den Rest erfährst du, wenn du dich selbst auf die kulinarische Stadtführung begibst. So viel kann ich dir aber verraten: Der weitere Verlauf führt dich durch die Gassen der Südstadt, zu versteckten Plätzen, verborgenen Klöstern, dem heiligen Severin und bis hin zum Pralinenmädchen. Begleitet wird unser Spaziergang dabei durchgehend von Brigittes unterhaltsamen Anekdoten, von denen man wirklich noch einiges über Köln lernen kann! Zwischendurch stehen dann immer wieder ganz unterschiedliche Food-Stopps an: In zwei der fünf Lokale kehren wir ein und verweilen eine Zeit lang, probieren uns durch spanische Tapas, türkische Köstlichkeiten und mexikanische Tacos (dir das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen wollte ich mir bei meinem Cliffhanger dann doch nicht nehmen lassen - die passenden Bilder des Essens findest du in der Galerie ;-)). Und wie sich es gehört, endet die Tour nicht nur mit einer spannenden Geschichte, sondern auch mit einem erfrischenden Nachtisch.
Wenn du dich jetzt fragst, ob die Tour etwas für dich ist (weil du schon ewig in Köln wohnst oder normale Stadttouren öde findest) kommt hier unser Fazit:
Wir würden die Tour allen empfehlen, die in lockerer Atmosphäre spannende Anekdoten über Köln erfahren und Orte entdecken möchten, die fernab der üblichen Sehenswürdigkeiten liegen. Und die dabei natürlich nicht nur Geschichten hören, sondern auch die kulinarische Vielfalt Kölns kennenlernen wollen. Du solltest offen für neue Gerichte sein und kein Problem damit haben, auch mal im Stehen zu essen. Wenn du jetzt noch genügend Hunger mitbringst und für kölner Scherze zu haben bist, kannst du dich auf einen sehr unterhaltsamen und leckeren Nachmittag freuen. Die Tour eignet sich übrigens perfekt für einen Ausflug mit deinen Freunden oder Kollegen, da man als Gruppe (10-20 Personen) private Touren buchen kann. Wenn du mit weniger Leuten hingehen möchtest, kannst du an den öffentlichen Touren teilnehmen, die regelmäßig angeboten werden.
Übrigens: Die kulinarischen Stadtführungen finden das ganze Jahr über statt. Neben der Cologne Food Tour, die wir unternommen haben, kannst du auch Touren mit anderen Schwerpunkten wie Schokolade, Wein & Käse oder Delikatessen besuchen. Die verschiedenen Food-Stopps können je nach Jahreszeit variieren, so bleibt es immer spannend, wo es hingeht. Alle Touren findest du hier auf einen Blick:
PS. In welcher Kirche sich Casanova versteckt hat, erfährst du natürlich auch auf der Tour ;)
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