In the organizer's words:
In ihrem Buch Singing Like Germans. Black Musicians in the Land of Bach, Beethoven, and Brahms erzählt Kira Thurman die weit verzweigte Geschichte Schwarzer Musiker:innen im deutschsprachigen Europa über mehr als ein Jahrhundert und geht den erstaunlichen musikalischen Verknüpfungen und transnationalen Beziehungen zwischen Menschen afrikanischer Herkunft und weißen Deutschen und Österreicher:innen nach. Dabei fragt sie, inwiefern Menschen im Konzertsaal "racial identities" gestärkt oder in Frage gestellt haben, und untersucht das Spannungsverhältnis zwischen der vermeintlich transzendentalen Kraft klassischer Musik und der globalen Diskussion darüber, wer sie zur Aufführung bringen darf. Aus interdisziplinärer und transatlantischer Perspektive kommt Thurman zu dem Schluss, dass das Hören von Musik keine passive Erfahrung ist, sondern ein aktiver Prozess, innerhalb dessen Zuschreibungen von Race und Gender permanent etabliert und wieder aufgehoben werden. Kira Thurman ist Historikerin, Musikwissenschaftlerin und klassisch ausgebildete Pianistin. Aufgewachsen in Wien, promovierte sie im Fach Geschichte an der Universität in Rochester und absolvierte ihr Nebenfachstudium in Musikwissenschaft an der dortigen Eastman School. Ihre beiden Forschungsschwerpunkte, die gelegentlich ineinanderfließen, sind die Beziehung zwischen Musik und nationaler Identität einerseits und das historische und zeitgenössische Verhältnis Mitteleuropas zur Schwarzen Diaspora andererseits. Thurman erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter ein Fulbright-Stipendium für einen Aufenthalt in Deutschland, den Berlin Prize der American Academy in Berlin sowie ein Fellowship des Institute for Advanced Study der Universität Princeton. Für ihr Buch Singing Like Germans wurden ihr u.a. der Marfield Prize und der Ralph J. Gleason Music Book Award verliehen.In englischer Sprache.Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist erforderlich.In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Amerikanischen Fulbright-Kommission