Einlass 19 Uhr
Es gibt nicht viele auf Japanisch singende Musiker*innen, die auch in den Vereinigten Staaten und in gut informierten europäischen Indie-Kreisen gefeiert werden. Haru Nemuri ist genau das gelungen. Mit 17 begann sie in einer Band Keyboard zu spielen, 2016, da war sie gerade Anfang zwanzig, machte sie sich dann solo in der lebhaften Indie- und Punkszene Tokios einen Namen. Ihr Debüt-Mini-Album kam im Oktober 2016 und trug den schönen Titel „Sayonara, Youth Phobia“. Ihr Sound war schon damals schwer zu greifen: Mächtige Synths krachen auf sweeten Gesang, Rap-Parts, aggressives Geschrei, atmosphärischen J-Pop-Momente und Punk-Attitüde. Während die Musikmedien Haru Nemuri oft als „Singer-Songwriter“ und „Poetry Rapper“ bezeichneten, nannte sie sich die „singing ultimate weapon“. Klingt forsch – wer aber Songs wie „kick in the world“ und „distort“ aus dem Jahr 2018 hört, erkennt schnell, wie gut das passt.