Ich liebe dich nicht, du inspirierst mich

In the organizer's words:
Ich liebe dich nicht, du inspirierst mich

 

Regie: Elli Treptow

Schauspiel: Karoline Sachslehner, Sera  Ahamefule

Kostüm/Maske/ Ausstattung: Ole Ferchland

Ein leerer Raum. Vorhänge fließen über ein goldenes Bett, Licht bricht herein. Stille. Nur ein Luftzug bewegt die Szenerie. Dies ist der Raum der Musen. Einst selbst Künstlerinnen, Forscherinnen, Genies - heute nur noch Idee, Projektionsfläche, Inspiration.Wie konnte es so weit kommen? Ihnen wurde genommen, was sie erschaffen hatten. Männer eigneten sich ihre Worte, Bilder, Erkenntnisse an, gaben sie als eigene aus und ernteten Ruhm, Ehre, Unsterblichkeit – während die Musen verschwanden.Doch nun treten drei von ihnen zurück auf die Bühne ihres Schaffens. Zuerst finden sie ihre Stimme, dann ihre Körper, schließlich ihre Worte. Sie treten hervor und erzählen. Mit Sprache, Gesang und Tanz entfalten sie ihre Geschichte: eine Erzählung von Auslöschung und Aneignung.

Eine Erfahrung, die seit Jahrhunderten fortbesteht und doch meist verborgen bleibt.Seit der Antike begleitet uns das Bild der Muse: eine Frau, göttlich verklärt, die den Künstler inspiriert. Doch die Realität erzählt anderes. Frauen, die selbst schufen, wurden ihrer Werke beraubt. Ihre Namen verschwanden, die Anerkennung ging an ihre Diebe.Die Performance ist lose inspiriert von dem Stück Den bergtagna der schwedischen Autorin Victoria Benedictsson, in dem ein Künstler Frauen durch Liebe und das Versprechen künstlerischer Unsterblichkeit manipuliert und vereinnahmt. Auf der Bühne entstehen Szenen aus Fragmenten und Zitaten (in deutscher Übersetzung), aus eben jenem Stück.Doch auch Benedictssons eigenes Leben dient als Inspiration: Obwohl sie sich in literarischen Kreisen mit berühmten Schriftstellern bewegte, blieb sie stets in deren Schatten. Ihre Werke waren unter anderem Inspiration für Henrik Ibsens Hedda Gabler und prägten die europäische Literaturgeschichte, ohne dass ihr Name erhalten blieb. Während Ibsen bis heute weltbekannt ist, wurde Benedictsson nahezu vergessen.Ihre Geschichte, ihr Schweigen und die unsichtbaren Spuren, die sie hinterließ, verweben sich mit den Stimmen der Musen.

Der Theaterabend will die unsichtbar gemachten Anteile weiblicher Geschichte freilegen und fordert Erinnerung, Anerkennung und Gerechtigkeit ein.

Price information:

16.52 - 19.62€

Location

Ballhaus Prinzenallee Prinzenallee 33 13359 Berlin

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