Die große Orchester-Tradition Ost-Europas reicht weit ins 19. Jahrhundert zurück – und doch waren es vor allem die 1920er- bis 1980er-Jahre, die ihre Unverwechselbarkeit geprägt haben. Der spezifische Klang vor allem der Bläser – das markante Vibrato des Blechs ebenso wie die dunkle Tönung der Holzbläser – waren ihr Markenzeichen, zusammen mit einer spieltechnischen Perfektion, hinter der oft genug ein harscher Drill stand. Es wäre freilich falsch, sie nur am Repertoire ihrer eigenen nationalen Schulen zu messen: In den Mozart-Interpretationen der Tschechischen Philharmonie unter Václav Talich und Karel Ančerl zum Beispiel scheint immer noch die Prager Symphonie von 1786 nachzuklingen…
Mitwirkende:
Michael Stegemann