In the organizer's words:
Am 26. Mai 1990 sollte Tschechows Ballett Drei Schwestern in der Oper Wrocław aufgeführt werden, doch die Premiere fand nie statt. Monate zuvor hatten die Polen den Zusammenbruch des kommunistischen Regimes erlebt, der eine neue Zukunft mit neuen Wünschen, Tänzen – und neuen Moskaus – eröffnete. Vielleicht führten diese raschen gesellschaftspolitischen Veränderungen dazu, dass das geplante Ballett in Vergessenheit geriet. Die Schwestern blieben gefangen in der Vergangenheit und warteten nicht nur auf Moskau, sondern auch auf die versprochene Premiere.
2019, drei Jahrzehnte nach dem Fall des Kommunismus, inszenierte Wojciech Rybicki während eines Schultheaterfestivals seine erste Arbeit. Sein Großvater musste aufgrund einer Krankheit vorzeitig gehen. Dies führte zu einer Unterbrechung – und der Großvater hat das Stück nie zu Ende gesehen.
SISTERS ist ein Versuch, nicht nur eine vergessene Ballettpremiere wiederherzustellen, sondern auch die unvollendete Premiere von 2019. Dieser semi-dokumentarische Versuch, tanzende Körper wiederzuerwecken, simuliert ein Ballett, das nie entstanden ist, und bedient sich dabei der Sehnsucht eines Enkels. Es ist eine Geschichte über Intimität, Zeit und Vermächtnis. Eine Bitte an tanzende Vorfahren, einen Liebesbrief an einen Großvater zu überbringen, der 2020 nach einem langen Kampf gegen den Krebs verstorben ist.
Er berührt dabei Spuren verlorener Zukünfte und eröffnet einen poetischen Wandel: von dem, was uns verfolgt, hin zu dem, was heilt und befreit. Es ist ein Akt des Widerstands gegen persönliche und institutionelle Politik, die das Vergessen als Instrument der Zensur einsetzt – indem sie Erinnerungen auslöscht.
INFORMATIONEN ZUR BARRIEREFREIHEIThttps://sophiensaele.com/de/stueck/sisters#informationen-zur-barrierefreiheit-2576
Gemeinsam Events erleben
Events werden noch schöner wenn wir sie teilen! Deshalb kannst du dich jetzt mit Friends und anderen Usern vernetzen um Events gemeinsam zu besuchen. Loslegen