Renae (*1989, Australien) ist eine in Berlin lebende Choreografin, Performerin und Forscherin, die ihr Leben und ihre Arbeit als ein Geflecht von wechselseitigen Beziehungen auffasst. Ihre künstlerische Forschung ist im posthumanistischen Diskurs verankert und untersucht den wechselseitigen Prozess, wie wir unsere Umwelt sowohl formen als auch von ihr geformt werden. Dies beeinflusst Renaes Performance-Arbeiten - so ein Projekt, das unbewusste Verbindungen zwischen Fremden in Bahnhöfen nachzeichnet (In-ya-ear, 2012) oder ein Solo über ihre persönliche Verbindung zur arktischen Landschaft (RESTORE, 2018).
Ihr Werk umfasst eine Vielzahl von Kontexten; von Tanz auf der Bühne und großen Festivals bis hin zu Museumsveranstaltungen und Projekten für öffentliches Engagement im Freien. Aktuelle Kreationen stellen eine Beziehung zu diversen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern her, so zu Menschen mit Behinderungen in SKIN - einem Duett mit Roland Walter, das für Aerowaves 2021 ausgewählt wurde, und zu Kokons in SILKWORMS - einer Zusammenarbeit mit Mirjam Sögner.
Renaes Arbeiten wurden unter anderem im Dancehouse (Australien), im Museum Palais de Tokyo (Frankreich), im Tanzhaus Zürich (Schweiz) und im HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste (Deutschland) präsentiert und entwickelt. Sie erhielt den George Fairfax Memorial Award (2020), das Marten Bequest Theater Fellowship (2019-21) und war danceWEB Stipendiatin (2014).
Seit 2015 verfeinert Renae ihre choreografische Worlding-Praxis, die Somatik, zeitgenössischen Tanz und Umweltforschung kombiniert, um die perzipierte Grenze zwischen inneren (menschlichen) und äußeren (mehr-als-menschlichen) Prozessen aufzulösen. Dies manifestiert sich in der Worlding Podcastserie und hat das fortlaufende, erfahrungsbasierte Wissens-Lab Moving across Thresholds inspiriert, das Renae kuratiert und oft moderiert.
Als Gründerin von Renae Shadler & Collaborators, (2012 bis heute), einem projektbasierten Künstlerkollektiv, das multidisziplinäre Performances mit tourenden Künstler*innen und nicht-professionellen Teilnehmer*innen kreiert, hat Renae neue Arbeiten für regionale, urbane und internationale Gemeinschaften geschaffen. Sie performte auf Festivals wie dem Junction Arts Festival (Australien), dem Light in Winter Festival (Australien) und der australischen Ausstellung auf der Prague Quadrennial of Performance Design & Space (Tschechische Republik).
Ihre Engagements als Performerin im Bereich der visuellen Kunst, des zeitgenössischen Tanzes und des Theaters umfassen Zusammenarbeiten mit der Novoflot Opernkompanie (Deutschland), Alexandra Pirici (Rumänien), Dewey Dell (Italien) und australischen Kompanien wie PVI Collective, Triage Live Art Collective, Maybe_Together und Blackhole Theatre. Als Schauspielcoach hat Renae mit Mirjam Sögner (Deutschland), Clark Beaumont (Australien) und an der Kreation von Asobi gearbeitet, das von Kaori Ito choreografiert und von Les Ballets C de la B (Belgien) produziert wurde.
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