In the organizer's words:

Wie ist es, wenn sich die vertraute Welt auflöst, wenn das, was gestern noch normal war, heute nicht mehr gilt? In seinem neuen Roman Sommer 24 verdichtet der Schriftsteller Navid Kermani (u.a. „Das Alphabet bis S“, „Israel: Eine Korrespondenz“) diesen Moment des Umbruchs zu einem einzigen, intensiven Sommer: Ein Freund des Erzählers, der politisch vom Weg abgekommen war, hat sich das Leben genommen. Die Kriege rücken näher, die öffentlichen Debatten werden schärfer. Selbst im Privaten bröckeln die Gewissheiten: Die Freundin hält den Erzähler für einen Macho – und das ist noch der mildeste Vorwurf, der sein Selbstbild erschüttert. Auf unnachahmliche Weise gelingt es Navid Kermani, unsere Gegenwart aus ihren Widersprüchen heraus zu begreifen, das scheinbar Unversöhnliche zu versöhnen und, wichtiger noch, das wirklich Unversöhnliche auszuhalten. Ein existenzieller, hellsichtiger Roman unserer Zeit. Mod.: Wiebke Porompka