PHOTO: © Christian Riis Ruggaber

London Symphony Orchestra

In the organizer's words:
Das „Allerherrlichste, was Mahler geschrieben hat“ nannte der Komponist Alban Berg den Kopfsatz der Neunten Symphonie. „Es ist der Ausdruck einer unerhörten Liebe zu dieser Erde, die Sehnsucht, in Frieden auf ihr zu leben, sie, die Natur, noch auszugenießen bis in ihre tiefsten Tiefen – bevor der Tod kommt. Denn er kommt unaufhaltsam.“ Tatsächlich ließ der bereits herzkranke Mahler in dem Werk auf einen in sich kreisenden Totentanz eine aggressive Rondo-Burleske folgen, die Biograph Jens Malte Fischer in Anlehnung an Franz Schuberts kurz vor dessen Tod entstandenes Klavierstück „Lebensstürme“ einen „Lebenstornado“ nannte. Bis heute kommen, geht es um Mahlers Neunte, Begriffe wie „Abschied“ und „Tod“ in den Sinn. Für Sir Simon Rattle, der bereits mehrere aufwühlende Einspielungen der Neunten vorgelegt hat, ist es allerdings „kein endgültiger Abschied. Und er ist in keiner Weise sentimental, sondern eher stoisch. Das bedeutet nicht, dass da keine Wut, kein Aufbäumen spürbar wäre. Aber die Reise, von der hier erzählt wird, ist doch getragen von einer großen Akzeptanz, auch wenn das Atmen immer schwerer fällt.“ Für die Interpret*innen, so Rattle weiter, müsse es vor allem darum gehen, die Ambivalenz dieser tiefgründigen Musik hörbar zu machen: „Die Symphonie kann nach tiefschwarzer Depression klingen, aber auch nach Liebe und Sehnsucht.“ Am Ende seiner Amtszeit als Chefdirigent des britischen Klangkörpers stellt Rattle nun mit dem London Symphony Orchestra seine gegenwärtige Sichtweise von Mahlers Neunter Symphonie vor: „Das ist ein Stück, das wie kein anderes den Charakter der Interpreten sichtbar macht, des Dirigenten und des Orchesters.“

Location

Haus der Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10179 Berlin

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