MUR BRUT 27 Cristiana Cott Negoescu. Collective Subconscious

In the organizer's words:

Für die 27. Ausgabe der Projektreihe MUR BRUT gestaltete Cristiana Cott Negoescu die Wand im Parkhaus der Kunsthalle Düsseldorf am Grabbeplatz 4, die zu den regulären Öffnungszeiten des Parkhauses frei zugänglich ist.

Welche Rolle spielt der Mensch in Zeiten von Künstlicher Intelligenz? Kann diese auf Augenhöhe mit uns Menschen agieren? 
Diese und weitere Fragen sind Teil gesellschaftlicher Diskurse, die aktueller denn je sind. 

Cristiana Cott Negoescu wurde durch die Autorität inspiriert, die Automaten und Maschinen täglich mehr und mehr verliehen wird – von der Erlaubnis, das Parkhaus zu verlassen, bis hin zur Software, die Entscheidungen trifft. Auf diese Fragen nach der Autorisierung durch Maschinen antwortet die Künstlerin mit einem Wahrsageautomaten, der mittels Künstlicher Intelligenz mit dem Publikum agiert und in drei Schritten eine individuelle Zukunftsvorhersage ausgibt. 
Die jahrhundertealten kulturübergreifenden Praktiken der Wahrsagung und modernste Technologien treffen hier aufeinander und verstricken unterschiedliche Zeitlichkeiten: Vergangenheit und Zukunft prallen aufeinander. Während die Wahrsagung dem menschlichen Bedürfnis nach Kontrolle nachkommt, entzieht sich die Künstliche Intelligenz dieser. Beide eint jedoch eine Mystifizierung des Unbekannten, das nicht ganz Greifbare, das in Collective Subconscious eine neue Entität entstehen lässt.

In ihren fulminanten konzeptuellen Performances und performativen Installationen befasst sich Cristiana Cott Negoescu mit sozialen, gesellschaftlichen und politischen Diskursen, indem sie sie in einen konkreten Kontext setzt. Dabei scheint sie neutral zu bleiben, sie äußert keine direkte Kritik. Stattdessen gibt sie dem Publikum Raum, seine eigenen Gedanken zum Gesehenen zu entwickeln.

Cristiana Cott Negoescu machte 2022 als Meisterschülerin von Dominique Gonzalez-Foerster ihren Abschluss an der Kunstakademie Düsseldorf. 

Das Projekt entstand mit technischer Unterstützung von Nicolas Spatola.

Kuratiert von Juliane Hoffmanns